Sehnsucht Natur - Mit Sinja Schütte über die Magie der Landlust

Shownotes

In dieser Episode von UnderCover - PRINT IS NOT DEAD! treffen sich Marc und Karsten mit Sinja Schütte, Chefredakteurin des Magazins Landlust – dem Flaggschiff unter den Landmagazinen. Wir sprechen mit ihr über die Faszination des Landlebens, den Erfolg eines Print-Titels in digitalen Zeiten und was es bedeutet, ein Heft zu gestalten, das so viele Menschen berührt.

📰 Themen dieser Folge:

• Wie aus einer Nische ein Massenphänomen wurde • Was das Erfolgsrezept der Landlust ausmacht • Persönliche Kindheitserinnerungen an Natur und Land • Die Rolle von Authentizität und Handwerk im Magazin • Warum Papier für Sinja Schütte mehr als nur ein Trägermedium ist • Der Weg von der Brigitte zur Landlust

🌾 Ob Hühner im Garten, selbst gebaute Holzsterne oder das echte Leben auf dem Hof – die Landlust steht für eine Sehnsucht, die viele teilen. Und Sinja Schütte erzählt, warum sie sich mit ganzem Herzen diesem Thema verschrieben hat.

🗞️ Ein Muss für alle, die Print lieben, den Duft frischer Erde mögen – und wissen wollen, was erfolgreiche Magazine heute wirklich ausmacht.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Marc, kommst du weiter? Mein Gott, das ist zum ersten Mal in der Stadt, oder was?

00:00:05: Nee, ich bin hier in der Stadt, aber ich bin nicht gerne in der Stadt.

00:00:09: Das merke ich dir an, das ist das Problem.

00:00:11: Es ist heiß, es sind viel zu viele Menschen, es nervt mich, aber guck mal hier, wo kannst

00:00:15: du ja nicht mal gerade eine Entschuldigung, andau'n wird man angerempelt.

00:00:18: Du musst halt ein bisschen aufpassen, du musst auch ein bisschen aufpassen.

00:00:20: Wieso muss ich denn aufpassen?

00:00:21: Wir passen hier in der Stadt alle aufeinander auf, Marc.

00:00:23: Nicht nur, wie du auf dem Land immer schön "ücht", nur ich, ich, ich.

00:00:26: Wieso immer mit ich, ich, ich? Da passen wir auch aufeinander auf.

00:00:29: Da hilft man sich, da unterstützt man sich, ja, nicht hier.

00:00:33: Da kennt man sich, ne?

00:00:34: Ne, weißt du schon.

00:00:35: Da gebe ich dir in den Punkt, wo du tatsächlich mal richtig...

00:00:37: Ja, warte, du wohnst in einem Haus mit ganz vielen Menschen in der Stadt und trotzdem...

00:00:40: Bis anonymen.

00:00:41: ...grüßen sie sich nicht und bis anonymen, das ist nicht mein Ding.

00:00:43: Ja gut, aber das ist ja auch, du willst ja auch nicht immer alle immer kennen.

00:00:46: Du machst irgendwas auf dem Land und dann weißt du, der ganze Straßen zu.

00:00:51: Für mich ist das nicht, pass auf, du hast mich jetzt doch im Gegenteil...

00:00:52: Ja, ich habe gerade einen Meckwamms beim Parken.

00:00:55: Ich mach das gerne.

00:00:56: Es nervt mich schon, alleine wenn ich mit meinem Auto hier in die Stadt fahre,

00:00:59: das ist nirgends wo ein Parkplatz gibt.

00:01:01: Ja, du hast natürlich genug Platz auf dem Land da mit deinen großen Wurzeln.

00:01:05: Da gehe ich raus und bin im Grün.

00:01:07: Ja, und hier in der Stadt.

00:01:08: Ja, wir haben hier öffentliche Nahverkehr, wir haben U-Bahn.

00:01:12: Müssen wir ruhig nach einer Station fahren, weil da vorne ist alles nicht schön.

00:01:15: Ja, das gefällt ja auch nicht, ne?

00:01:18: Ne.

00:01:19: Aber ist schön.

00:01:19: Ne, ist nicht schön.

00:01:21: Du machst aber Strecke.

00:01:22: Wie mache ich Strecke?

00:01:23: Ja, wir fahren ganz eine Minute und sind schon wieder ganz woanders.

00:01:26: Ja, super, dafür müssen wir ein Ticket lösen

00:01:28: und so weiter und so fort und da sind schon ganz viele Menschen.

00:01:31: Mag ich dich frage hier nicht mehr?

00:01:32: Ne, brauchst du auch nicht.

00:01:33: Ich wollte dich, ich dachte du kannst bei herftals Lebenaliger Schöpfer dafür von Connect.

00:01:37: Das will man kurz, aber ich merke schon, dass es so gerade kommt.

00:01:39: Das ist auch schon wieder total suffisant, dass doch nichts nett ist.

00:01:41: Es ist Connect.

00:01:42: Das hätten wir auch schön online machen können, Teamsmeeting hätte ich dir nicht gezahlt.

00:01:45: Du musst doch mal am Leben teilnehmen machen.

00:01:46: Ich nehme am Leben teil, aber auf dem Land.

00:01:48: Ja, du sitzt, was machst du da auf dem Land?

00:01:50: Wir hatten am Wochenende, hatten wir fest der Sinne in Neandelstadt.

00:01:53: Fest der Sinne, so was kennst du gar nicht.

00:01:54: Da hast du aber alle Sinne liegen.

00:01:55: Also, können wir jetzt bitte in die viel zu überfüllte S- oder U-Bahn.

00:02:02: Ja, aber dann sagen wir noch mal, was das schön am Land ist.

00:02:04: Du bist draußen in der frischen Luft, in der Natur.

00:02:08: Wenn ich mit meinem Rennrad fahren will,

00:02:10: dann muss ich nicht erst beim Rennrad irgendwo auf den Dachgepäckträger packen,

00:02:14: zwei Stunden irgendwo rausfahren, damit ich mich alleine bin.

00:02:17: Ich gehe aus der Tür.

00:02:18: Hey, bist du morgen um 7 Uhr?

00:02:21: Du fährst gar keine Rennrads.

00:02:22: Natürlich, wenn du rennst.

00:02:23: Du fährst gar keine Rennrads.

00:02:24: Du hast immer zehn Rennräder, aber du fährst noch nicht.

00:02:27: Ich habe gar keine zehn Rennräder.

00:02:28: Ist ja auch egal.

00:02:29: Können wir jetzt bitte hier mit deinem Smartphone weitermachen?

00:02:31: Nein, habe ich jetzt gar nicht.

00:02:32: Und da rück ich dir auch mal sagen.

00:02:33: Was meinst du denn, warum es gibt ein ganzes Zeitschriftensegment,

00:02:37: was sich mit dem Leben auf dem Land beschäftigt?

00:02:39: Ja, das finde ich auch schön.

00:02:40: Ja, bitte.

00:02:41: Warum haben die denn Erfolg?

00:02:42: Weil viele draußen auf dem Land wohnen, aber trotzdem leben nur noch mehr in der Stadt.

00:02:45: Hätte ich bloß einen eigenen Garten, das wäre mal was Schönes.

00:02:49: So sieht es auch aus.

00:02:50: Ja.

00:02:51: Und was machen wir jetzt mit raus?

00:02:52: Wir machen Boardcast natürlich.

00:02:53: Ah, okay.

00:02:54: Da schreit ja förmlich dazu.

00:02:55: Ja, dann wieder Laune aber dann.

00:02:56: Ja, gut, ich habe immer gut gelernt.

00:02:57: Ja, was aber?

00:02:58: Wir brauchen jetzt hier ab.

00:02:59: Ich gehe jetzt mit dir nirgendwo mehr hin.

00:03:00: Ich bin ja jetzt schon hier.

00:03:01: Jetzt können wir hier noch ein blödes Telefon kaufen und dann ist das gut.

00:03:04: Nein, machen wir nicht.

00:03:05: Wir gehen jetzt vorhin.

00:03:06: Wir machen, da müssen wir mit der Uhr anfangen.

00:03:07: Willst du nicht?

00:03:08: Da vorne ist ein Café.

00:03:09: Der fahrt uns rein.

00:03:10: Ganz entspannt.

00:03:11: Da musst du auch kein mehr anreffen.

00:03:12: Ja, Café 850.

00:03:13: Geht schon wieder los hier.

00:03:14: Okay.

00:03:15: Ja.

00:03:16: Ich breche das jetzt hier ab.

00:03:17: Ja, ich fahre wieder nach Hause.

00:03:19: Ja, fahre wieder wohl.

00:03:20: Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.

00:03:22: Mit dem dicken Ausdruck zurück.

00:03:23: Hier, hau rein.

00:03:24: Ja, schießen wir.

00:03:25: Herzlich willkommen bei Undercover.

00:03:28: Dem Infotainment-Podcast zu Themen rund um Printmagazine und ihren Köpfe dahinter.

00:03:35: An den Mikrofonen sitzen die ausgewiesenen Vertriebsexperten und selbsternannten Printliebhaber

00:03:41: Mark Oliver Bender und Carsten Reisner.

00:03:46: Zusammen diskutieren sie kontrovers über Aktuelles aus der Welt der Medien.

00:03:51: Immer wenn sie sich nicht einigen können, laden sie Experten zum Interview ein.

00:03:57: Freut euch jetzt auf die neue Folge und begleitet uns hinter die Kulisse der Medienbranche.

00:04:03: Am Ende geht für beide immer.

00:04:06: Print is not dead.

00:04:09: Mark.

00:04:10: Es ist schon wieder ein Monat rum.

00:04:12: Zeit für eine neue Episode von Undercover Print is not dead.

00:04:15: Ich habe mich den ganzen Tag gefragt, Mark.

00:04:17: Wie es dir heute geht.

00:04:18: Siehst du Scheiße aus.

00:04:19: Nein, aber heute sagst du ich mal.

00:04:22: Wir sind in Hamburg.

00:04:23: Und so ein großes Stadtrandtour ist da nicht so da.

00:04:25: Nein, ein großes Stadtrandtour ist noch mein Ding.

00:04:27: Versetz dich auch meinen Stress.

00:04:28: Das hatten wir ja auch schon in der Vorgeschichte.

00:04:30: Du kannst mich einfach mit einer Stadt jagen.

00:04:33: Also das ist nichts für mich.

00:04:34: Wenn ich die Mönkebergstraße hier runter gehe und ich kann nicht gerade gehen,

00:04:37: ich muss immer ausweichen, weil mir andauern, jemanden gegen kommt.

00:04:40: Das ist nichts für mich.

00:04:41: Habe ich gemerkt.

00:04:42: Ja.

00:04:43: Heute.

00:04:44: Wieder mal.

00:04:45: Ja.

00:04:46: Oder wir sitzen in der Pizzeria direkt an der Straße.

00:04:48: Wie romantisch ist das?

00:04:50: Na ja gut, das haben wir so.

00:04:51: Ich wollte jetzt mit dir auch nicht romantisch beim Mütteressen sitzen.

00:04:53: Tatsächlich, auch wenn ich dich sehr gerne habe.

00:04:55: Aber das ist doch einfach auch Leben.

00:04:58: Ja, aber das ist nicht mein.

00:05:00: Aber das hat vielleicht auch damit zu tun, ich bin auf dem Land sozialisiert.

00:05:03: Wunderbar.

00:05:04: Wunderbar.

00:05:05: Ich würde verstanden mal.

00:05:06: Aber mein Expertin heute hier.

00:05:07: Genau.

00:05:08: Begrüßen wir mal lieber unseren Gast.

00:05:09: Ja, mach mal.

00:05:10: Ne, mach du das mal.

00:05:11: Ja, ich bin total happy.

00:05:12: Also wenn wir eine Expertin haben und wenn es um das Thema,

00:05:15: ist das jetzt vielleicht falsch, Landromantik sprechen.

00:05:17: Ja, wie schön das Leben auf dem Land wirklich auch sein kann,

00:05:21: mit der Vielfalt und allem drum und dran.

00:05:23: Dann bist du das doch Sinn, Herr Schütte.

00:05:25: Also Landlust, eines der bekanntesten Titel, glaube ich,

00:05:28: in diesem Segment muss man sagen, 2005 gegründet.

00:05:31: Also jetzt fast dann auch 20-jähriges Jubiläum.

00:05:33: Absolut.

00:05:34: Und wie ich finde, mit eines der schönsten Magazine am Markt.

00:05:38: Weil warum sitzt Sinja heute hier?

00:05:40: Wir haben sie auf einer Veranstaltung vor etwas über einem Jahr gesehen.

00:05:45: Und sie hat so voller Innenbrunst für das Thema Print quasi geworben,

00:05:49: für schönes Papier, für Haptik, für Auszeit, für Entschleunigung.

00:05:53: Und haben Karsten noch nicht uns angemeldet und gesagt,

00:05:55: ja genau, das ist die Top-Gesprächspartnerin.

00:05:57: Die brauchen wir, weil sie steht wirklich für alles das,

00:06:00: was wir mit unserem Podcast verkörpern.

00:06:02: Ein Jahr lang haben wir gebaggert.

00:06:04: Ein Jahr haben wir gebaggert, ja genau.

00:06:06: Also wir sind wirklich sehr sehr stolz, Sinja,

00:06:08: dass du heute bei uns bist.

00:06:10: Vielen Dank, dass ich hier sein darf.

00:06:12: Ich freue mich total, heute mit euch zu sprechen.

00:06:14: Ja, über Papier und Land zu sprechen.

00:06:16: Ja, genau.

00:06:17: Ich sag auch hallo, Sinja, sehr, sehr schön, dass du da bist

00:06:19: und mich ein bisschen unterstützt.

00:06:21: Ja, Sinja, wir hatten ja ein wirklich spannendes Vorgespräch.

00:06:25: Und ich bin ja, und das meine ich wirklich so wie ich sage,

00:06:28: was für eine immense Erfahrung du mitbringen kannst.

00:06:32: Ja, was du in dieser wunderbaren, von uns so geliebten Branche

00:06:35: schon alles gemacht hast, also viel, viel kreativer Arbeit.

00:06:38: Würdest du so lieb sein und unseren Hörern und Hörern

00:06:41: so einen kleinen Einblick geben,

00:06:43: wie so dein berufliches Leben so ausgesehen hat bisher.

00:06:47: Und wie bist du dann eigentlich zu Landlos gekommen?

00:06:50: Sehr gerne.

00:06:51: Wie lange hast du Zeit?

00:06:52: Ja.

00:06:53: Wie lange geht der Forschungslein?

00:06:54: Das klingt als wäre ich 150.

00:06:56: Lass uns kurz machen, nein.

00:07:00: Sehr liebt es natürlich viele Lawbären vorweg,

00:07:03: aber ja, ich bin echt schon eine ganze Weile in der Branche.

00:07:06: Ich bin seit über 20 Jahren Journalistin

00:07:08: und habe mal als Fernsehjournalistin angefangen,

00:07:12: habe also beim WDR volunteert und auch Hörfunk gemacht

00:07:15: und bin dann in der Printbranche gelandet,

00:07:18: weil Magazine einfach das Tollste sind, was man machen kann.

00:07:22: Und weil ich Papier liebe, weil ich wirklich Papier liebe

00:07:25: und das auch schon immer.

00:07:27: Darauf kommen wir bestimmt später nochmal zu sprechen.

00:07:29: Ja, und dann bin ich seit über 20 Jahren in der Papierbranche,

00:07:34: habe als Trainier angefangen,

00:07:36: habe dann auch mal Anzeigen verkauft ein Jahr lang,

00:07:39: also ich kenne auch die kaufmännische Seite des Ganzen,

00:07:41: war mal im Vertrieb, das ist auch, glaube ich, euch ganz nah.

00:07:45: Ja.

00:07:46: Ich durfte im Außendienst mitgehen

00:07:48: und durfte Kiosk besuchen.

00:07:50: Ich bin dann lange Zeit bei der Brigitte gewesen,

00:07:54: zehn Jahre lang, habe da zwei Kinder gekriegt auch,

00:07:57: also während der Zeit, wo ich kein Brigitte war,

00:07:59: das glaube ich, ist ...

00:08:01: Also wenn man bei der Brigitte ist, kriegt man Kinder, nein.

00:08:05: Nein, also habe da lange den Gesundheitsbereich

00:08:08: und das Ressort "Gesundheit, Diät, Fitness" verantwortet,

00:08:11: habe ein eigenes kleinen Titel dort auch mitmachen dürfen

00:08:14: und entwickeln dürfen, "Brigitte Balance"

00:08:16: und bin von dort aus dann zu "Living at Home" gekommen,

00:08:19: habe "Flow Deutschland" nach Deutschland holen dürfen.

00:08:22: Davor habe ich übrigens auch mal digital was gemacht,

00:08:25: nämlich "Living at Home" und die ganze "Food und Wohnen",

00:08:29: ja, Hälfte der von "Grona und Ja", "Schöner Wohnen",

00:08:32: "Essen und Trinken" habe ich mit online bringen dürfen.

00:08:35: Und dann, als ich "Living at Home"-Chefredakteurin war,

00:08:38: habe ich ja in der DMM dann, in der deutschen Medienmanufaktur,

00:08:43: Kontakt natürlich bekommen zur Landlist.

00:08:45: Und es ist ein wunderbares Magazin, das ich schon lange liebe

00:08:48: und irgendwann wurde mir dann die Chefredaktion der Landlust angeboten.

00:08:52: Und das war natürlich ein ganz besonderer Moment,

00:08:56: weil man, glaube ich, selten die größte Print-Innovation der letzten 20 Jahre

00:09:01: als Chefredakteurin angeboten bekommt

00:09:03: und da musste ich auch nicht lange überlegen.

00:09:05: Das ist ein schönes Angebot, würde ich mal sagen.

00:09:07: Marc hat schon gesagt, wirklich ein beeindruckender Weg.

00:09:11: Jetzt bei der Landlist, ich wiederholt es auch gerne nochmal

00:09:14: bei der deutschen Medienmanufaktur.

00:09:16: Abseits von deiner Leidenschaft zu Print

00:09:18: und deiner Leidenschaft zu Magazin und zu Papier.

00:09:20: Was sind denn da Leidenschaften von dir?

00:09:23: Ich habe mal irgendwo gehört, ich weiß nicht, ob es stimmt,

00:09:26: aber du kannst Skifahren oder wenn, dann wolltest du auf jeden Fall mal

00:09:29: im Bereich Skifahren sehr, sehr gut werden.

00:09:32: Ich glaube sogar eine Olympianmedaille hat es zu dieser Ange gedacht.

00:09:36: Stimmt das?

00:09:37: Von der Medaille, da wüsste ich jetzt nicht.

00:09:39: Aber natürlich träumt nicht jedes Kind,

00:09:42: was Sport macht und Leistungssport macht,

00:09:44: davon natürlich irgendwann mal Olympia mitzumachen.

00:09:46: Ja, aber also das war natürlich weit weg.

00:09:48: Aber ich bin in Südtör schon groß geworden.

00:09:50: Ich bin ganz viel Skige fahren, ich bin Skirennen gefahren.

00:09:52: Also auch, bis ich ungefähr 17 war, bin ich ganz, ganz viel auf Skigen gestanden.

00:09:56: 3 Monate im Jahr, ich bin in den Sommerferien, in den Herbstferien,

00:09:59: in den Winterferien und ganz, ganz viel Skirennen gefahren.

00:10:02: Und deswegen, vielleicht kennst du daher die Geschichte,

00:10:05: weil als Gruner und Ja dann irgendwann mal ein Skicap erfunden hat,

00:10:09: dann habe ich den allerersten Skicap bei Gruner und Ja gefahren.

00:10:12: Das ist ja fast wie Olympia.

00:10:13: Das ist hier ruhig, genau, weil die Münchner haben das damals organisiert

00:10:16: und eine Handlung erinnert.

00:10:18: Und das war natürlich, ich habe den auch noch zu Hause, den Pokal.

00:10:23: Der ist großartig.

00:10:24: Cool, das heißt, Sport ist so...

00:10:26: Da habe ich beim Golf trainieren, die haben wir geschnitten bei Gruner und Ja.

00:10:28: Ja, ja, aber Golftorniere, ich erinnere mich.

00:10:30: Wow.

00:10:31: An aussehen.

00:10:32: Wow, habe ich ja richtig erfolgreiche Sportler hier vor mir.

00:10:35: Also insofern...

00:10:36: Also Sport ist so deine Leidenschaft.

00:10:37: Sport ist eine Leidenschaft auf jeden Fall, total.

00:10:40: Aber auch, ja, heute natürlich auch auf jeden Fall so was wie Familie, ganz klar.

00:10:44: Und Menschen, Menschen einfach mit Menschen sein, das ist eigentlich...

00:10:48: Wenn du mich fragst nach Leidenschaften, ist das eine Leidenschaft.

00:10:51: Und die Natur vielleicht auch, oder?

00:10:53: Unbedingt.

00:10:54: Wenn du an die Natur denkst, was ist deine schönsten Kindheitserinnerung?

00:10:57: Hast du da was?

00:10:59: Was, ich meine, das hat, glaube ich, jeder oder ich habe sowas auch?

00:11:02: Ich kann das gar nicht unbedingt als schönste Erinnerung vielleicht,

00:11:06: oder so Bergsteigen oder Touren von Hütte zu Hütte,

00:11:09: so und wirklich auch mit mehreren auf einer Hütte übernachten.

00:11:14: Ich erinnere natürlich Skifahren, also Tiefschnee, Berge.

00:11:18: Tiefschnee ist schon fein.

00:11:20: Ja, aber auch sowas wirklich wie so Sturm.

00:11:22: Und ich finde, schlechtes Wetter hat auch was ganz Tolles in der Natur.

00:11:25: Und heute ist es ganz stark Schweden für mich.

00:11:28: Also die Weite von Schweden, als du vorhin gesagt hast,

00:11:30: es sind so viele Menschen, das liebe ich zum Beispiel an Skandinavien,

00:11:33: dass da einfach weniger Menschen sind, dass da mehr Natur ist,

00:11:36: dass man den Tag laufen kann und niemanden begegnet.

00:11:39: Das wäre doch was für dich zu Schweden.

00:11:41: Du hattest auch eine Kindheit, oder?

00:11:43: Ich hatte auch eine Kindheit.

00:11:44: Ich habe tatsächlich nicht so ganz viele Erinnerungen an meine Kindheit.

00:11:46: Ich kann es mir bis heute nicht erklären.

00:11:48: Vielleicht wäre das mal auch eine Frage an dich,

00:11:50: weil du machst ja in dem Bayer mit der Flow auch sehr viele Achtsamkeitsthemen.

00:11:53: Aber wenn ich so an Natur denke, mein Großvater,

00:11:56: also beide Seiten meiner Großeltern hatten in Bremen Parzellen,

00:11:59: also Schrebergärten, und da sind wir in den Ferien immer gewesen.

00:12:03: Und ich kann mich zum Beispiel erinnern,

00:12:05: wie, lustige Weise, das ist auch eine Geschichte bei euch im Heft gerade.

00:12:08: Das Aufknacken von Erbsenschoten.

00:12:11: Und dann diese frischen Erbsen direkt vom Strauch essen.

00:12:14: Das ist so eine Erinnerung, die sehr, sehr oft bei mir hochkommt, tatsächlich.

00:12:17: Wo du das sagst, es ist echt lustig, Blaubeeren sammeln gehen,

00:12:20: ist so eine Erinnerung für mich im Wald,

00:12:23: mit einer Freundin meiner Mutter wirklich die Blaubeeren sammeln.

00:12:27: Was ich es dir mag, was hast du? Eine kurze Geschichte vielleicht?

00:12:31: Nein, das wird ja bei mir immer nichts, also von daher halte ich mich immer zurück.

00:12:34: Aber ja, das auch generell, glaube ich, Kindheit, Natur würde ich behaupten wollen,

00:12:42: komme ich wieder auf den Amiga 500 zurück, bis der Amiga 500 das so ein bisschen eingeschränkt hat.

00:12:47: Da fahren wir, glaube ich, als Kinder immer draußen und haben entweder Skateboard fahren,

00:12:52: wir haben uns Halfpipes gebaut, wir sind lange draußen geblieben so,

00:12:56: und das war ja immer Natur, wie normal, ich komme ja vom Land,

00:13:00: und das sind schöne Kindheit, wie ich es früher schon gesagt habe,

00:13:03: und ich habe sehr viel Zeit auf dem Bauernhof verbracht.

00:13:06: Und das sind schöne Momente, also auch da in der Familie,

00:13:09: ich wurde aufgenommen, wie das dritte Kind quasi in der Familie,

00:13:13: und dieses ganze Sammeln mit den Kühen, Ernte ein,

00:13:16: obwohl ich echt übelsten Heuschnupfen hatte, da echt gelitten auf dem Mähdrescher,

00:13:20: aber das war toll, also gerade wenn die Sommertage so lang waren,

00:13:25: und dann abends wirklich geschafft, dann am Abendbrotisch zusammenkommen,

00:13:30: das sind so Dinge, die mich sehr berührt haben in meiner Kindheit, definitiv.

00:13:35: Ja, das ist lustig, wenn wir jetzt so darüber reden,

00:13:37: fällt mir auch ein durch Maisfelder, Streifen, Maiskolben, Ausbrechen.

00:13:40: Genau, und dann immer wieder verstehen, dass es nicht schmeckt, weil es Futtermeis ist.

00:13:43: Genau, oder Sauerarmverblätter essen, weil da, die konnte man ja essen,

00:13:48: und Höhlen in, also so Baumhäuser in Büschen bauen, also nicht auf dem Baum, ja.

00:13:54: Einfach entdecken, einfach aus dem Signal treten,

00:13:56: dann sehen wir ordentlich eine Täternuss abholen,

00:13:58: da kann ich mir das sehr gut tellen.

00:14:00: Ja, nee, das sind wirklich tatsächlich so die schönsten Erinnerungen, die man die sucht.

00:14:05: Aber dann bist du auch auf dem eher ländlich aufgewachsen?

00:14:08: Ich bin auch ländlich aufgewachsen, ich bin in Süddeutschland aufgewachsen,

00:14:10: wirklich auch auf dem Dorf, in der Nähe von Stuttgart,

00:14:13: und ja, also wir haben auch direkt so am Waldrand gelebt,

00:14:16: und das war auch wirklich, also man ging dann wirklich auch in den Wald spielen,

00:14:21: und man lief ja auch noch zu Fuß zu den Freundinnen,

00:14:24: und man lief zu Fuß zur Schule, und so war es ja, also man wurde,

00:14:28: und das ging ganz schön hoch und bergunter, ja.

00:14:31: Das ist ja Gott sei Dank im Norden nie so gewesen,

00:14:34: das ärgert mich auch hier immer beim Rennradfahren hier,

00:14:36: wenn ich hier vorhin da geht, da war es ja schon auf den ersten 200 Metern,

00:14:40: schon 500 Höhenmeter gemacht gefühlt, das ist ja immer sehr nervig im Norden,

00:14:43: dass immer schon alles flett.

00:14:45: Aber wenn man das so hört, sind ja einen direkten landwirtschaftlichen Bezug

00:14:49: oder Hintergrundfamilie, hast du nicht?

00:14:52: Ne, hab ich nicht, es gibt so ganz weit den Urgroßeltern,

00:14:57: die hatten einen Hof, da war ich mal mit meinem Papa,

00:15:00: der ist dann nämlich evakuiert worden im Krieg,

00:15:02: und hat mir dann den Schweinesteig gezeigt von seinem Opa,

00:15:05: also den gab es, das war eben, man hatte dann so einen Schwein und einen kleinen Garten,

00:15:09: und da hat man dann gelebt in den Kriegstagen als kleiner Junge,

00:15:13: aber sonst, ne, bin ich Kind von Statteltern,

00:15:16: das muss man auch wirklich sagen, also lange Zeit konnte ich nicht viele Blumen auseinanderhalten,

00:15:21: und bis heute, ich mag Pflanzen sehr gerne, aber ich bin nicht sehr gut in Pflanzen.

00:15:26: Okay, also das war jetzt kein Einstellungskriterium bei der Landlust,

00:15:29: weil eure Gründerin hat ja durchaus einen landwirtschaftlichen Bezug, ne?

00:15:33: Ja, das ist ganz toll, Frau Friedling-Hurtsameier ist wirklich jemand,

00:15:36: die kommt vom Hof und hat auch wirklich als Fachjournalistin da lange gearbeitet

00:15:42: und hat auch die Landlust genau mit diesem Hintergrund natürlich auch erfunden,

00:15:47: weil sie natürlich auch genau die Zielgruppe ganz toll kannte

00:15:51: und genau wusste, was sie eigentlich lesen wollen,

00:15:53: weil sie hat eigentlich natürlich dieses Magazin am Ende für die Menschen gemacht,

00:15:58: mit denen sie auf dem Land lebt, und das ist auch bis heute noch so.

00:16:01: Die Kolleginnen, die Landlust machen, die haben zum Teil eigene Höfe,

00:16:04: die sind da groß geworden, die leben da, die leben das,

00:16:07: und sind auch wirklich die Expertinnen, das ist ganz klar.

00:16:11: Ist das schon ein Vorgriff auf das Erfolgserlebnis,

00:16:14: was wir versuchen heute herauszukitzeln aus dir, der Landlust?

00:16:18: Ja, das ist auf jeden Fall einst der Erfolgsgeheimnisse auf jeden Fall der Landlust.

00:16:22: Wenn wir, wir kommen jetzt ja auch intensiver zu dem Thema Landlust, zu der Marazin Landlust,

00:16:27: kannst du dich selber noch an die erste Ausgabe erinnern, der Landlust, 2005?

00:16:33: Ich kann mich nicht aus, also ich habe die natürlich in der Hand gehabt heute,

00:16:36: aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern, dass dieses erste Heft auf den Markt kam.

00:16:41: Ich kann mich dann relativ schnell daran erinnern, dass da ganz schön ein Hype darum war.

00:16:47: Ich kann mich auch daran erinnern, dass wir uns die Intensiv angeguckt haben,

00:16:51: ich bin 2013 Chefredakteurin geworden,

00:16:55: und relativ schnell haben wir uns angeguckt, was macht denn die Landlust eigentlich aus?

00:17:00: Da bin ich Chefredakteurin von Living at Home geworden,

00:17:02: und Living at Home hat ja auch so ein bisschen so ein Themenmix wie die Landlust,

00:17:06: mit anderen Schwerpunkten und natürlich auch optisch ganz anders,

00:17:09: aber da haben wir uns damals angeguckt, was machen die denn?

00:17:12: Wir erzählen die denn die Geschichten, und da habe ich Landlust sehr intensiv wahrgenommen,

00:17:17: davor schon, da ging es dann davor schon über die Millionengrenze,

00:17:21: und das war natürlich, ich weiß noch, wie wir auch dann hier in Hamburg in den Redaktionen saßen

00:17:27: und gar nicht fassen konnten, dass dieses Magazin über eine Million Hefte verkauft,

00:17:32: weil es ja so eine Lebenswelt war, glaube ich, die ganz weit weg war,

00:17:36: auch eine ganz andere Form der Ansprache, eine ganz andere Optik,

00:17:40: ganz viel von dem, was in Journalistenschulen gelehrt wird,

00:17:46: hat die Landlust einfach über Bord geschmissen und einfach anders gemacht,

00:17:50: und das war schon besonders.

00:17:53: Also jetzt warst du ja zu der Zeit noch nicht Chefrektorin,

00:17:57: aber trotzdem hast du, also wie kam es zu dieser Idee?

00:18:01: Also für uns war das ja auch, man muss ja fairerweise sagen,

00:18:03: jetzt kommen wir ja aus dem Vertrieb, in 2005 war es ja nun auch schon so,

00:18:08: dass Auflagen rückläufig war, ja, und das war ja für viele ein Segen,

00:18:12: das man gesehen hat, Mensch, ja, also wenn man auch mal ein Produkt etwas anders denkt,

00:18:16: so wie du es vielleicht auch gerade beschrieben hast, nicht jeder,

00:18:19: wir hatten sicherlich diesen fachlichen Blick auf Geschichten anders erzählt,

00:18:23: nicht so bewerten können, aber trotzdem ist ja da ein komplettes Segment neu gewachsen.

00:18:28: Weißt du, wie es zu dieser Idee kam, das einfach mal anders zu machen

00:18:32: und sich auf diese Art und Weise dem ja vielleicht auch ländlich Leben zu widmen?

00:18:37: Ich kenne das natürlich auch nur von höherem Lagen,

00:18:39: aber das ist natürlich Sagen um Wogen auch im Landwirtschaftsverlag.

00:18:44: Das ist sicherlich auf der einen Seite etwas gewesen,

00:18:47: das Wochenblatt und das hat immer schon einen Teil gehabt, wo es genau um diese Themen ging,

00:18:52: wo die Idee war, der Landwirt bekommt ein Fachmagazin

00:18:57: und natürlich sind da auch ein paar so was wie die bunten Seiten für die Landwirtin,

00:19:02: die sich natürlich um Küchehaus, Küchengarten etc kümmert.

00:19:07: Und das war auch sehr der Themenmischung und weil das einfach auch sehr erfolgreich war

00:19:12: und die Landfrauen, das wird euch auch ein Begriff sein,

00:19:15: die Frauen sind ja nun auch sehr gut organisiert, treffen sich, kennen sich,

00:19:19: wissen, was sie wollen, backen zusammen, sind auch eine ganz tolle Gemeinschaft.

00:19:23: Und da war Frau Friedling mitten drin und konnte natürlich auch sagen,

00:19:27: dass es da etwas gibt, was da fehlt.

00:19:29: Und am Ende war die Idee, diese Themen, die die Menschen, die Frauen beschäftigt,

00:19:36: die ländlich leben, in eine Form zu bringen, dass sie das Magazin mögen

00:19:41: und dass sie sich angesprochen fühlen und dass sie sich auch gespiegelt fühlen,

00:19:45: was wirklich ihrer Lebenswelt entspricht.

00:19:47: Und das ist eben nicht die Lebenswelt der klassischen Großverlage,

00:19:52: die ja eher in München, Offenburg und Hamburg gesessen haben,

00:19:56: sondern eben eher Münster, eher ländlich.

00:19:59: Ich meine, wenn man auch sich anguckt, über 60 Prozent der Deutschen leben ländlich,

00:20:03: leben eben in mittelgroßen Städten und leben nicht auf den großen Straßen

00:20:07: und haben den Zugang zu den Supermärkten in Hamburg, wo es alles gibt,

00:20:11: in allen Varianten und wo alle Geschäfte um die Ecke sind.

00:20:14: Und vor 20 Jahren wurde ja auch noch nicht alles nach Hause geschickt.

00:20:17: Das heißt, das war natürlich eine andere Lebenswelt.

00:20:19: Man kochte anders.

00:20:21: Ja, und so ist das Ganze entstanden.

00:20:23: Das ist ja relativ schnell dann, wie ich ihm gerade schon gesagt habe,

00:20:28: ein Segment darum gewachsen, auch mit anderen Titeln, wie beispielsweise

00:20:31: unsere Landidee, das mich immer so gewohnt hat.

00:20:33: Es ist ein unbindiger Wissensdurst, der ja da gewesen sein muss,

00:20:36: dass das ja ein ganzes Segment an einem Ende auch trägt.

00:20:39: Also landlos, wie gesagt, ist die unangefochte Nummer eins an diesem Segment.

00:20:43: Aber trotzdem, wenn man sich das anguckt, was kaufen diese Käuferinnen eigentlich noch,

00:20:49: dann ist manch einer oder zwei Titel aus dem Segment noch mit dabei.

00:20:53: Man denkt so, Mensch, die können gar nicht genug davon bekommen von diesem Thema,

00:20:58: obwohl, trotz sie stilistisch, die sich natürlich schon auch unterscheiden,

00:21:02: so wie du es ja auch gerade eben, ich glaube, dass man,

00:21:04: wenn man das wirklich lebt auf dem Land und dann eben aus so einem Verlag,

00:21:09: das ist halt auch eine Story, die darunter supergut passt.

00:21:12: Das meine ich gar nicht aus Marketingzwecken, sondern aus der Emotionalität heraus.

00:21:16: Das ist wahrscheinlich so ein, wir würden ja heute sagen, Community-Gefühl.

00:21:21: Ich habe irgendwo mal gelesen, Zitat, da machen Menschen eine Zeitschrift,

00:21:26: die sich nicht über den Leser erheben, sondern komplett auf Augenhöhe mit ihm bewegen.

00:21:30: Total.

00:21:31: Das ist es eins zu eins.

00:21:33: Du sagst genau das, das ist eben nicht diese Erzählweise,

00:21:37: die ja im Journalismus auch über Jahrzehnte hin das Prägende war,

00:21:40: nämlich ich lieber Leser erkläre dir, wie die Welt funktioniert,

00:21:44: sondern das war, man war Teil dessen oder man ist Teil dessen, was da passiert.

00:21:50: Das sind wirklich die Menschen, die das leben.

00:21:54: Und gleichzeitig haben sie aber auch und das ist auch sicherlich ein Teil des Geheimnisses.

00:21:59: Es ist ein Fachverlag.

00:22:01: Das heißt, alle Kolleginnen, die da arbeiten, haben auch einen fachlichen Background.

00:22:05: Die sind eben Landschaftsgärtnerinnen, die sind studierte Landwirtinnen

00:22:10: und da ist wahnsinnig viel Expertise, die häufig in Redaktionen eben nicht da ist.

00:22:16: Häufig ist ja eine redaktionelle Expertise da und die Kombination zu haben,

00:22:20: das ist schon was sehr Besonderes.

00:22:22: Und natürlich in der Kombination auch mit, ich sag mal, bei uns gibt es zum Beispiel eine Kollegin,

00:22:27: die hat sich auf das Thema Holz spezialisiert und die hat halt in ihrer Scheune eine Werkstatt

00:22:33: und alle möglichen Maschinen und die entwickelt wirklich diese Ideen, Holzbau-Ideen selber.

00:22:39: Und dann kommt eben ein toller Stern raus, den man aus Holz selber baut

00:22:43: und der wird dann bei uns weiterentwickelt und den kann man sich dann sogar noch im Shop bei uns kaufen,

00:22:48: den gibt es halt nirgendwo.

00:22:50: Und das ist schon sehr, sehr einzigartig, dass die Kolleginnen die Werkstücke, wie wir sie nennen,

00:22:54: auch wirklich selber entwickeln, selber bauen, selber ausprobieren.

00:22:57: Bei uns werden Rezepte teilweise selber entwickelt.

00:23:00: Das sind dann Ökotrophologinnen, die das selber entwickeln.

00:23:04: Und eine Kollegin zum Beispiel, die ist jetzt bei "Einfach rausgemacht",

00:23:08: was ja unser Foodperiodikum ist.

00:23:11: Das regelmäßig erscheint der Heft von Küchenheft, von Landlust.

00:23:19: Und die ist zum Beispiel wirklich noch, die hat auf dem Hof gelernt,

00:23:22: die hat eine Ausbildung auf dem Hof gemacht, Hauswirtschaft darin.

00:23:26: Also wie man sich das so vorstellt, eine sensationelle Rezeptentwicklerin

00:23:30: und kann alles backen, macht irrsinnige Torten, fantastisch.

00:23:33: Das ist übrigens ein ganz großer Vorteil, wenn man Chefredakteurin der Landlust-Propeller ist.

00:23:37: Man darf die tollsten Dinge essen, es ist so schön.

00:23:40: Wir backen wirklich selber, bei uns gibt es eine kleine Küche in Münster

00:23:44: und dann gehen die Kolleginnen da in die Küche und backen dann halt, bis das Ding sitzt.

00:23:48: Oder kochen etwas, bis es so schmeckt, wie sie es gerne hätte.

00:23:52: Also mehr Authentizität geht nicht an dem Moment.

00:23:55: Nur vielleicht noch mal ganz kurz, Marc, bevor du weiter machst, zu einer Ordnung.

00:23:58: Wir haben es gesagt, da wurde die Landlust ins Leben gerufen

00:24:00: und es hat toll funktioniert.

00:24:02: Wir reden hier nicht über, das hat toll funktioniert,

00:24:05: sondern das ging teilweise auf über eine Million verkaufte Exemplare.

00:24:09: Also das ist wirklich, gerade zu der Zeit, ein wahnsinniger Erfolg.

00:24:14: Das ist die Zeitschriften-Innovation der letzten 20 Jahre.

00:24:19: Es hat nie mehr ein Magazin geschafft, danach so erfolgreich zu werden.

00:24:23: Ja, vor allem mit dieser Nachhaltigkeit.

00:24:25: Es gab immer mal wieder Siegmente, wo ich sage, oh, die kommen gut gehen.

00:24:29: Das ging KAM genauso schnell, wie es wieder gegangen ist.

00:24:33: Ich glaube, es gibt nur noch einen, der sich da dauerhaft hält in dem Segment,

00:24:36: dass auch mit Veritablen verkaufen.

00:24:38: Aber diese unfassbare Konstanz über diesen langen Zeitraum in 20 Jahren,

00:24:43: das hat tatsächlich keiner mehr geschafft.

00:24:45: Wenn wir auch heute mit anzeigen Partnern sprechen und dann sagen,

00:24:50: wir haben halt noch über 300.000 Abonnenten.

00:24:55: Und jede Zeitschrift wird von einem halben Tatortzuschauerschaft gelesen.

00:25:01: Das sind vier Millionen Menschen.

00:25:03: Das ist mega, das ist wirklich mega.

00:25:05: Ich kann euch nur sagen, wenn man sich mal vertippt mit einem Namen im Vorwort,

00:25:09: da kriegt man eine Menge Liefer.

00:25:12: Und ich freue mich da auch wirklich darüber.

00:25:14: Ich antworte häufig auch selbst auf die Leserbriefe.

00:25:17: Und das sind auch ganz kritische Stimmen und ganz kluge Stimmen.

00:25:20: Und auch dankbare Stimmen, ganz toll.

00:25:22: Also es ist wirklich eine Freude, da Vorworte zu schreiben,

00:25:25: wo haben wir ja immer gesagt wird, vorwortlich ist sowieso keiner.

00:25:28: Kann ich nicht bestätigen.

00:25:29: Also bei der Landlust ist es wirklich so,

00:25:31: dass ich da ganz, ganz tolle Rückmeldungen zu kriege.

00:25:34: Toll meine ich auch wirklich in allen Chartierungen.

00:25:36: Ich mag es da auch gerne, kritische Worte zu hören.

00:25:38: Das ist ein toller Austrasch mit den Lesern.

00:25:40: Ja, und das zeigt ja, wie intensiv das Produkt auch tatsächlich genommen wird.

00:25:43: Nicht nur, wie viele sagen, ja, das habe ich damit jetzt da schön hinlegen kann,

00:25:46: weil es net aussieht, sondern es wird richtig konsumiert.

00:25:49: Wird richtig gelesen, von vorne bis hinten.

00:25:52: 20 Jahre Landlust, das ist ja auch immer eine schöne Gelegenheit,

00:25:57: mal ein bisschen zu risimieren.

00:25:59: Also was waren denn so die Highlights?

00:26:01: Ich meine, inhaltlich innertlicher Konstanz und was sie besonders macht,

00:26:05: also sprich den USP haben wir ja schon so ein bisschen rausgearbeitet.

00:26:07: Aber was würdest du sagen heute als Chefreaktörin,

00:26:10: was war so besondere Highlights,

00:26:12: wenn du dir auch alte Ausgaben vielleicht nochmal anguckst

00:26:14: und denen sagen wirst du, ja, das ist mir auch hingegeblieben

00:26:17: im Kopf bei der Landlust.

00:26:19: Oh, da sind so viele Geschichten drin.

00:26:21: Es gibt so eine Geschichte, die wird auch immer erzählt

00:26:26: und die finde ich eigentlich sehr, sehr schön.

00:26:28: Es gab einen Weihnachtstitel, da hatte eine Kollegin einen Engel selbst kreiert

00:26:35: und dieser Engel wurde mit einer, so eine Art Papmarschee,

00:26:40: da musste man aber so Binde, also so eine, wie nennt man das denn,

00:26:44: eine ganz normale Binde, die man sich auch um Finger wickeln könnte,

00:26:47: hat die genommen und hat die damit kleistert

00:26:49: und hat daraus einen Engel gebaut.

00:26:51: Und danach waren wirklich die Apotheken in Deutschland

00:26:55: ausverkauft mit diesem Material.

00:26:59: Ja genau, das war wirklich ausverkauft, es gab sie nicht mehr,

00:27:03: weil die Menschen Engel gebaut haben.

00:27:05: Und was wäre gewesen, wenn man sich da verletzt

00:27:07: und dann plötzlich in der Apotheekeschichte,

00:27:09: das ist alles auf der, das ist alles auf der Engel.

00:27:11: Da hab ich super nachgedacht, das hatte ja wirklich quasi

00:27:13: die seltenövliche Dimensionen, ja, also insofern.

00:27:15: Aber ich finde, das ist auch eine ganz tolle Geschichte,

00:27:18: wie sowas einfach einschlägt

00:27:20: und es ist eine ganz einfache Idee gewesen,

00:27:22: aber sauberhaft irgendwie so ganz schlicht und ergreifend,

00:27:25: aber ja, Millionen von Menschen, die das nachgebastelt haben.

00:27:28: Ja, oftmals sind die einfachen Dinge, die dir auch glücklich machen.

00:27:31: Ja.

00:27:32: Das guckst du mir wieder an, was ich sowas sage.

00:27:34: Ich hab mich gefragt, ob du den Engel auch gebaut hast.

00:27:36: Nee, nee.

00:27:37: Aber ich werde da recherchieren.

00:27:39: Ja, ich hab's jetzt zu schicken.

00:27:41: Also wirklich, also während auch übrigens,

00:27:43: wir haben ja jetzt demnächst unser Jubiläumsheft,

00:27:45: das ist jetzt das Fimbeheft, das rauskommen wird.

00:27:47: Da werden wir natürlich da nochmal drauf hinweisen.

00:27:49: Da sagt frühzeitig Bescheid,

00:27:51: mal einen Schritt zurück, was mich echt interessiert.

00:27:53: Wie ist dieses Gefühl, jetzt so vom Mensch Siniaschütte,

00:27:57: du kriegst dieses Angebot und weißt,

00:28:00: okay, deine Vorgängerin hat da was geschaffen mit ihrem Team

00:28:02: und mit dem ganzen Verlag, mit dem Haus,

00:28:04: was echt einzigartig ist und wirklich super erfolgreich ist.

00:28:07: Und dann heißt es, ich kann, darf da in die Chefredaktion gehen.

00:28:11: Wie groß ist da so ein Druck?

00:28:13: Oder ist mehr Vorfreude?

00:28:14: Es ist beides.

00:28:16: Ich bin zum Glück so gestrickt,

00:28:18: dass ich Druck eigentlich erst immer so richtig wahrnehme,

00:28:22: wenn's dann so, so im letzten Moment,

00:28:24: weiß, dass ich, als ich meinen allerersten

00:28:27: Landlustitel entscheiden musste.

00:28:29: Das war so der Moment, wo ich dachte,

00:28:31: oh, halleluja, das ist jetzt echt eine Verantwortung.

00:28:34: Und davor war der Druck eigentlich viel eher,

00:28:39: es vermischt sich auch, muss ich gestehen,

00:28:42: es war 2020 und ihr wisst alle,

00:28:44: das war der Anfang von Corona

00:28:46: und das war ja eine unfassbar verrückte Zeit

00:28:50: und offen gesagt war da eher mein Gedanke,

00:28:54: dass ich das Gefühl hatte,

00:28:56: dass dieses Team irgendwie aufgefangen werden muss,

00:28:59: weil es ist Corona,

00:29:01: eigentlich kann man sich nicht mehr begegnen

00:29:03: und wie begegnet man sich eigentlich

00:29:04: und was darf man eigentlich

00:29:06: und gleichzeitig mussten wir alle wahnsinnig technisch

00:29:10: auf einmal arbeiten

00:29:11: und ich wusste, dass die Redaktion nicht sehr technisch arbeitet

00:29:14: also das war eigentlich eher so eine Sorge,

00:29:17: dass ich das Gefühl hatte,

00:29:18: oh, hoffentlich schaffe ich das in das Team,

00:29:21: das Team für mich zu gewinnen

00:29:23: oder in das Team hineinzukommen,

00:29:25: Kontakt zu bekommen,

00:29:27: weil das war mir natürlich klar,

00:29:29: ich habe euch gesagt, ich bin nicht die Gartenexpertin,

00:29:32: ich bin nicht die Küchenexpertin,

00:29:34: aber ich kann sehr gut Blatt machen

00:29:37: und das habe ich mitgebracht

00:29:38: und es war aber wichtig,

00:29:40: dass die Kolleginnen mir vertrauen

00:29:42: und dass sie auch natürlich mitbekommen,

00:29:45: dass ich das Wertschätze was sie können,

00:29:47: nämlich ihre sehr, sehr hohe Expertise

00:29:50: in ihren jeweiligen Gebieten.

00:29:52: Also das war eigentlich der Hauptdruck.

00:29:54: Wahrscheinlich vielleicht weißt du dir dann auch genau

00:29:56: zu dem Zeitpunkt die richtige Person,

00:29:58: weil du da mit deinem Background wiederum,

00:30:00: genau in so einer Situation,

00:30:01: wo alle plötzlich technisch arbeiten mussten,

00:30:03: ganz viel Know-how auch mitgebracht hast,

00:30:05: denke ich mir, oder?

00:30:06: Ja, ich glaube, das ist wirklich auf eine gewisse Art und Weise

00:30:09: eine glückliche Fügung gewesen,

00:30:11: Schmerz für die Kolleginnen,

00:30:13: natürlich, dass da jetzt ein Wechsel war

00:30:15: und der überraschend kam

00:30:16: und dass die Kolleginnen natürlich

00:30:18: in dem Moment dann auch von festgestellt hat,

00:30:20: dass das auch was Gutes hat,

00:30:21: dass das natürlich auch eine andere Zusammenarbeit ist.

00:30:25: Und jetzt haben wir eben darüber gesprochen,

00:30:28: dass eure Leserin und Leser

00:30:30: dieses Heft wirklich von A bis Z,

00:30:32: von vorne bis hinten durchlesen und alles mitnehmen.

00:30:35: Wie haben die reagiert?

00:30:36: Gab es da Reaktionen?

00:30:37: Weil das ist wahrscheinlich auch so ein schwieriger Punkt, oder?

00:30:40: Total. Also das war auch so was das erste Vorwort.

00:30:43: Meine Kollegin hat sich nicht verabschiedet.

00:30:46: Das war eine bewusste Entscheidung.

00:30:48: Sie wollte einfach so gehen, wie sie gekommen ist.

00:30:51: Und da habe ich viele Zuschriften bekommen

00:30:54: und habe die dann aber auch wirklich alle persönlich beantwortet

00:30:57: und gesagt, dass ich natürlich respektiere,

00:30:59: was meine Vorgängerin entschieden hat,

00:31:01: wie sie sich verabschiedet.

00:31:03: Und dann kam es aber zu sehr netten Kontakten

00:31:05: und die Leserinnen haben eigentlich dann,

00:31:08: glaube ich, gar nicht so viel gemerkt,

00:31:11: weil die Kolleginnen, die die Landlos getragen haben,

00:31:14: immer schon und auch immer noch tragen,

00:31:16: haben ja weiterhin das Heft gemacht.

00:31:18: Und die Expertise ist geblieben

00:31:21: und ihr wisst selber, es macht niemand allein ein Magazin.

00:31:25: Und insofern ist dieses Magazin das übrigens ja auch

00:31:28: davon lebt, dass wir ja sehr authentisch sind,

00:31:30: was bedeutet, dass wir in diesem Jahr fotografieren,

00:31:33: was im nächsten Jahr erscheint.

00:31:35: Da war ganz viel da, was natürlich dann schon da war.

00:31:40: Und insofern ist das, glaube ich,

00:31:42: erst so eine sukzessive Veränderung gewesen,

00:31:45: die dann die Leserin auch gut mitgehen konnte.

00:31:49: Okay, ich glaube, man darf sich das auch einfach nicht so vorstellen,

00:31:52: nur weil eine neue Person da ist, verändert sich was,

00:31:55: sondern wie du schon sagst, das Magazin entwickelt ja einen Spirit

00:31:59: auch durch die Menschen, die es machen

00:32:01: und den verändert man nicht, indem man eine Person austauscht,

00:32:04: sondern ich glaube, dass das Wichtigste an dieser Thematik so war

00:32:08: bei mir ja auch, dass es nicht darum geht zu sagen,

00:32:11: den Leuten jetzt, wie machst du ein Heft,

00:32:13: sondern dass man sich das in aller Ruhe anguckt

00:32:15: und dann überlegt, wie kann man seine Expertise

00:32:17: in dieses gesamte Team mit einbringen, um es besser zu machen.

00:32:20: Das ist ja der Job am Ende des Tages.

00:32:22: Ja, ich meine, jetzt sind wir natürlich in der Diskussion

00:32:24: wie Führung.

00:32:25: Ja, und am Ende geht es, finde ich, darum,

00:32:28: dass es ein sensationell tolles Team,

00:32:30: so viele leidenschaftliche Journalistinnen,

00:32:32: kreative Köchinnen und und und.

00:32:36: Und am Ende ist es, finde ich, die Aufgabe dann

00:32:39: einer Chefredakteurin genau den Kolleginnen,

00:32:43: die Umgebung so zu gestalten,

00:32:45: dass sie mir kreativ das zeigen können.

00:32:48: Da muss ich aber auch unbedingt die Vertriebler mit reinnehmen,

00:32:51: weil das hat für mich, ich regne es nur von mir,

00:32:53: aber allein der Erstkontakt, da hat man irgendwie das Gefühl gehabt,

00:32:57: da müssen nur tolle Menschen arbeiten in dem Haus.

00:33:00: Sehr, sehr gerne.

00:33:02: Aber gut, dass du es sagst, weil das, finde ich,

00:33:04: fällt auch echt immer ein bisschen hinten runter.

00:33:06: Es ist wirklich Teamwork.

00:33:07: Ja.

00:33:08: Und dass ein Magazin in so vielen Kiosken liegt.

00:33:10: Und auch für den Preis am Kiosk liegt, das muss man auch sagen,

00:33:13: da sind die ganzen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb,

00:33:16: aus den Anzeigenabteilungen, alle mit dabei,

00:33:18: damit ein solches dickes Brett.

00:33:20: Und ich meine, das ist fast ein Kilo Papier,

00:33:22: was man da in die Hand kriegt,

00:33:24: wenn man die Landplust irgendwie kauft am Kiosk,

00:33:26: dass die für 5,20 Euro angeboten werden kann,

00:33:29: ist natürlich sensationeller Leistung auch von Kollegen,

00:33:32: die dann natürlich auch noch Anzeigenpartner dazu kriegen

00:33:35: und die dann eine Landplust unterstützen.

00:33:37: Und das sind ganz tolle Vertriebskollegen,

00:33:39: die dafür sorgen, dass jeder kleine Kiosk auch die Landplust präsentiert.

00:33:43: Würdest du sagen, die Landplust ist heute eine andere als vor 20 Jahren?

00:33:49: Unbedingt, klar.

00:33:51: Wenn man heute in die Sache, also, es ist eine andere Tonalität,

00:33:54: das ist eine andere Bildsprache, das ist auch ein anderes Layout,

00:33:59: da hat sich viel verändert, wie sich aber in allen Magazinen was verändert hat,

00:34:03: wie sich Zeit verändert, jedes Rezept ist anders.

00:34:05: Heute haben wir ganz andere Rezepte, Rezepte werden mehr oder weniger,

00:34:09: kann man fast sagen, nach so 6 Monaten, sagt man immer schlecht,

00:34:13: das stimmt glaube ich auch nicht ganz,

00:34:15: aber nach 5, 6 Jahren, 10 Jahren auf jeden Fall,

00:34:19: Gefühle. Ach echt, so hat man gegessen früher. Das muss man meiner Mutter sagen, weil die hatten

00:34:22: mir noch die alten Rezepten. Die macht sie heute auch anders. Ja, ganz klar. Also ganz lustig,

00:34:29: meine Mutter kocht zum Back zum Beispiel, ganz viel auch noch aus diesen Dr. Ötgerbüchern kennt

00:34:33: ihr, ja, kennt jeder. Aber heute macht sie natürlich weniger Zucker rein. Aber er hat immer das Gefühl,

00:34:37: wieso ich mach das doch immer noch so, ne, Mami, machst du nicht. Machst weniger Zucker rein, ja,

00:34:41: also insofern, das sind schon Reihen rum. Wenn wir jetzt, haben wir 20 Jahre landlos gesprochen,

00:34:48: sprechen wir mit die Landlust heute. Diese besondere Leserblattbindung, also ich glaube,

00:34:54: wir haben jetzt schon so immer schon entteilen, so touchiert, warum Landlust vieles gut und richtig

00:35:00: macht und mit viel Authentizität. Aber wenn du das jetzt nochmal so zusammenfassend sagen,

00:35:05: was macht diese besondere Verbindung zwischen Landlust und ihren Leserinnen und Lesern aus,

00:35:09: ist diese Authentizität, glaube ich, steht im Kern, ja, und die Leidenschaft der Redaktion,

00:35:15: wobei da würde ich immer sagen, jeder Chefredaktor, jede Chefredaktion sagt, wir machen alles mit

00:35:19: Leidenschaft, aber jeder dann doch wieder ein bisschen anders. Was glaubst du, man hat ja irgendwie

00:35:24: das Gefühl, immer anders formuliert, gar nicht böse gemeint, aber ist diese Landromantik irgendwann

00:35:30: auserzählt, aber es ist ja offensichtlich nie, es gibt ja immer wieder neue Facetten, wie man

00:35:34: dieses Thema Land, Garten, immer wieder neu erzählen kann, aber auf den Punkt gebracht hat. Was

00:35:41: glaubst du, was macht die besondere Verbindung zwischen den Macherinnen und Machern und den

00:35:46: Leserinnen und Lesern aus? Ich würde ein Wort, das du gerade gesagt hast, nehmen und sagen,

00:35:51: das ist, glaube ich, der feine Unterschied. Du hast gerade Landromantik gesagt. Genau das ist

00:35:57: landlos nicht. Wir sagen die schönsten Seiten des Landlebens und das ist richtig, wir gucken auf

00:36:05: positive Dinge. Man kann natürlich auch die ganzen kritischen Dinge erzählen, die auf dem Land

00:36:10: passieren, aber wir haben uns bewusst entschieden, auf die schönen Dinge zu gucken. Im Sinne des

00:36:15: konstruktiven Journalismus, also wir berichten auch über den Harz und wir sagen natürlich auch,

00:36:19: dass da Bäume sterben und dass das ein Thema ist, wie der Wald da gerade struggled. Aber wir

00:36:26: erzählen es sehr seriös, wir erzählen es auch ohne Kitsch und Romantik. Wir haben eine sehr klare

00:36:32: Sprache, sehr ehrliche Sprache. Wir muten unseren Leserinnen und Lesern zu, auch wissenschaftliche

00:36:39: Dinge, Zusammenhänge zu erklären, sogar lateinische Begriffe zu verwenden gegebenenfalls, um auch

00:36:45: Naturphänomien zu bezeichnen oder Pflanzen, Tiere etc. zu bezeichnen und gehen da wirklich auf

00:36:52: Augenhöhe an die Menschen ran. Wir nehmen die Menschen sehr ernst, die uns lesen und deswegen

00:36:57: nehmen die Menschen, die uns lesen, uns auch ernst. Und ich glaube, das ist ein ganz ganz

00:37:03: wesentlicher Unterschied. Du wirst jetzt vielleicht auch sagen, das würde natürlich alle anderen auch

00:37:07: sagen. Das weiß ich gar nicht. Nein, ich finde, das ist total nachvollziehbar. Übrigend war es für

00:37:13: mich Landromantik gar nicht erstmal negativ belegt. Sondern ich finde, in einer Welt,

00:37:17: in der man eigentlich immer nur schlechte Nachrichten hört, ist es doch mal schön,

00:37:22: wenn es einen Magazin gibt, was auch schöne Seiten des Lebens anspricht. Das meine ich gar

00:37:26: nicht im übertriebene Maße, sondern einfach ein bisschen genauer hingeguckt, wie schön hier

00:37:30: eigentlich die Welt ist, wenn einem oftmals immer nur klar gemacht wird, wie schlimm alles um uns

00:37:35: gerade ist. Deswegen finde ich so ein Eiland, der auch für die Seele total wichtig. Über Romantik

00:37:40: hat er mir halt etwas Verklärendes auch und das würde ich jetzt sagen, das tut Landlust eben nicht,

00:37:46: sondern eben eine bewusste, fast nüchterne Sprache. Wir übertreiben, die bei uns gibt es keine

00:37:52: superlative. Und dieses kitschige, was häufig beim ganzen Landhaustil auch mit dabei ist,

00:38:00: was einfach übertrieben ist, was auch, glaube ich, manche auch so empfinden. Nicht alle. Und das

00:38:06: hat sicherlich auch seinen Platz. Aber das ist eben unsere Art zu sagen, wir sind auf eine gewisse

00:38:11: Art und Weise auch sehr nüchtern und vielleicht beruhigend entspannt nüchtern. Muss man vielleicht

00:38:18: auch so ein bisschen aus dem Blick der Zielgruppe gucken, weil ich sage mal, ihr macht ja jetzt nicht

00:38:23: nur ein Heft für die, die draußen auf dem Land leben, sondern ich kann mir auch durchaus vorstellen,

00:38:27: dass eine Vielzahl der Käuferinnen und Käufer auch in der Stadt wohnen und sich vielleicht das,

00:38:31: was Marc jetzt irgendwie gesagt hat, so ein bisschen Natur auch in die Stadt holen und so ein

00:38:36: bisschen träumen. Ist das dann so ein bisschen auch dieses Thema, ich in der Stadt entschleunige,

00:38:40: indem ich mir so ein Magazin mit die Landlust nehme? Ist das vielleicht auch ein Argument?

00:38:45: Das ist auf jeden Fall ein Argument. Das wissen wir auch, dass inzwischen natürlich viele

00:38:49: Leserinnen auch dazu gekommen sind, die in der Stadt leben oder in den Speckgürteln der Städte.

00:38:54: Und das da natürlich, und das brauche ich euch nicht zu erzählen, natürlich in den letzten

00:38:59: zehn Jahren auf jeden Fall eine Sehnsucht nach Land gekommen ist. Wir wissen, dass die Menschen

00:39:05: nicht erst seit Corona, aber durch Corona verstärkt aufs Land gezogen sind. Wir haben andere

00:39:10: Möglichkeiten auf dem Land zu wohnen, durch Homeoffice etc. Und trotzdem, die Kernleserschaft ist

00:39:16: wirklich die, die auf dem Land lebt und natürlich die, die in der Stadt leben und sich nach einem

00:39:21: Land leben sehnen. Und trotzdem wirst du in der Landlust niemals ein Artikel finden, die man ja

00:39:28: eine Zeit lang in ganz vielen Heften immer wieder gefunden hat, so dieses "haha, ich komme aus der

00:39:32: Stadt und verrückt, jetzt bin ich auf dem Land", ja. Und die sind ja alles komisch auf dem Land und

00:39:38: guck mal, die machen solche Feste, so Feuerwehrfeste und "haha, ist das nicht alles komisch", ja. Also so

00:39:46: dieser Blick der Land, der Mensch, der auf dem Land lebt, als Exot. Und das würden wir nie tun,

00:39:53: weil das sind wir. Wir leben auf dem Land. Wir sind die Durchschnitts normaler Menschen, die eben

00:40:01: nicht exoten sind. Und wir haben, was weiß ich, wir sind bei der Freiwilligen Feuerwehr und wir

00:40:08: sind bei den Landfrauen und wir helfen im Kindergarten das Fußballtor bauen und machen das

00:40:16: alles ganz selbstverständlich. Und darüber berichten wir eben einfach auch. Also darf ich das noch

00:40:21: kurz sagen, einer meiner liebsten Artikel ist zum Beispiel den Posaunenkor. Ich weiß nicht ob

00:40:27: ihr wisst, dass Posaunenköre, das immaterielle Kultur, Weltkulturerbe inzwischen sind. Und eine

00:40:33: meiner Kindheitserinnerungen, ich bin ja nun im Süden groß geworden, die sind vor allem im Süden,

00:40:36: ist am Weihnachtsmorgen aufzuwachen und es ist eiskalt draußen und der Posaunenkor schallt aus

00:40:42: dem Dorf hoch. Und es ist bis heute, ich kriege jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich darüber rede,

00:40:46: weil das so schön ist und das machen die bis heute. Letzte Weihnachten war ich wieder da und

00:40:51: der Posaunenkor hat gespielt. Und es ist so toll, dass es Menschen gibt, die es schaffen. Kleine

00:40:57: Menschen, die fangen ja dann an, im Kindergarten werden mitgenommen und dann fangen sie an,

00:41:01: so dieses riesen Posaunen-Ding zu spielen und dass es das immer noch gibt. Und das ist einfach

00:41:06: was ganz Großartiges. Und solchen Menschen Raum zu geben, das finde ich ist auch, das zeichnet

00:41:11: eine Landlust aus. Also das sind die Geschichten, die ihr in der Landlust habt. Was sind denn so

00:41:16: die, so die Rubriken, wo ihr wisst, das sind die Rubriken, die dürften wir niemals, auch wenn

00:41:22: wir uns noch mal ein bisschen verändern, nicht aus dem Heft nehmen, weil das sind Rubriken,

00:41:25: die unsere Leser einfach fordern, lieben und wollen. Also die Geschichte, die ich jetzt gerade

00:41:30: erzählt hat, die würde bei uns im Landleben stattfinden. Man muss aber ganz, oder man kann

00:41:35: aber ganz klar sagen, gekauft wird natürlich eine Landlust, weil da tolle Rezepte drin sind.

00:41:39: Und weil ich dann natürlich alles über das Gärtnern erfahre und wir schon jedes Gemüse einmal

00:41:44: uns angeguckt haben und jeden Strauch und Baum und immer sagen, wie man das am besten macht und

00:41:49: wie man bewässert. Und das ist diese ganz praktischen Tipps. Also das darfst du auf

00:41:53: gar keinen Fall weglassen, aber du darfst auch das andere nicht weglassen, weil am Ende ist es

00:41:56: natürlich eine Milange aus allem. Du hast das, du hast die Landlust, eine Landlust hat man zwei

00:42:03: Monate. Das heißt, die hast du jede Woche einmal auf dem Tisch, weil du ein Rezept daraus kochst,

00:42:08: dein Mann nimmt es sich nochmal, weil er über die alten Trecker gelesen hat, die da hinten statt

00:42:13: gefunden hat. Dann nimmt sie es vielleicht noch die Tante, weil sie auch gerne übrigens nochmal über

00:42:18: den Rosenstrauch lesen wollte. Es ist auch so ein Familienmagazin. Und dann ist vielleicht der

00:42:23: Opa noch da und baut dann noch was nach das Spielhaus für das Enkelchen. Und da ist so viel

00:42:29: drin, das reicht auch für zwei Monate und insofern, es ist die Mischung. Es ist nicht das eine,

00:42:34: sondern die Mischung. Also ich muss ja jetzt mal ehrlich sagen, Marc, auch mal fern ab unseres

00:42:39: Streites, was jetzt toller ist, Stadt oder Land. Ich habe schon sehr ein bisschen wehmütig mit

00:42:45: das Magazin jetzt nochmal angeguckt, weil man natürlich dann, wenn man in der Stadt wohnt,

00:42:49: sieht, mein Gott, wie schön ist das eigentlich, so einen schönen Garten zu haben, sich in einem

00:42:52: Garten zu kümmern oder euer Bericht über die Libellen, was ich ja mega interessant fand,

00:42:58: da auch wie schön so ein Tier ist, wie so wie filigran so eine Libelle ausschaut und wie

00:43:04: wichtig diese Libelle auch für das Ugg-System ist. Und ist das nicht faszinierend? Ich meine,

00:43:08: wenn du bei Magazinen sagen wirst, lass uns mal ein Artikel über Libellen schreiben,

00:43:12: dann werden dich die meisten Redakteurinnen und Chef-Redakteurinnen sagen, wie bitte,

00:43:16: warum soll ich denn über eine Libelle schreiben? Sind wir in Biomagazinen oder wie? Und das ist ja,

00:43:20: sich zu erlauben, das, was Menschen erleben, einfach zu beschreiben. Einer meiner Lieblingsartikel

00:43:26: auch über Schlüsselblumen. Wusstet ihr, dass Schlüsselblumen nur, also eine gewisse Höhe

00:43:30: brauchen, um überhaupt zu wachsen? Ich habe die als kleines Mädchen geflückt, aber weil wir

00:43:34: eben irgendwie auf 400 Meter oder 500 Meter gewohnt haben. Da habe ich mich immer gewundert,

00:43:37: warum gibt es hier keine Schlüsselblumen in Deutschland? Und sowas findest du in der Landlust.

00:43:42: Ja, ist schön, das ist echt spannend. Und jetzt hat er eigentlich, sind ja so schöne Sachen gesagt,

00:43:48: über Landlust und du hast meine letzte Frage, die ich zu diesem Block hätte jetzt schon beantwortet,

00:43:53: also warum lohnt es sich auch für Stadtmenschen, Landlust zu kaufen? Ja, kannst mal sehen,

00:43:58: wie gut ihr im Voraus wir beide hier arbeiten. Wie schnell wir alles machen. Nicht immer nur

00:44:05: an Fragen hängen, sondern... Einfach ein bisschen lauer. Und vielleicht kann ich noch ergänzen,

00:44:09: warum es sich auch für, also es hat auch einen richtigen gesundheitlichen Nutzen. Also eigentlich

00:44:13: ist es, jetzt müsste man fast auf Rezept kriegen, Landlust, weil es ist ja wirklich so auch

00:44:19: erwiesener Maßen, dass uns Menschen grün guttut. Also es gibt Studien, die sagen, das wurde an

00:44:27: kranken Menschen, die im Krankenhaus liegen gemacht, die einen haben auf eine Betonwand

00:44:31: geguckt und die anderen haben es grüne geguckt und die, die ins Grüne geguckt haben, sind

00:44:35: deutlich schneller gesundet, als die, die auf eine Betonwand geguckt haben. Und dann hat man

00:44:38: festgestellt, es reicht schon, wenn man den, den Betonwand haben, ein Bild mit grün ins Zimmer

00:44:45: hängt. Und das ist auch übrigens der Effekt, den man hat, wenn man so eine Landlust aufschlägt.

00:44:49: Wir sind ja auch ein sehr großes Magazin übergroß, besonders bildstark. Und also das ist auch das,

00:44:58: was unsere Leserinnen uns immer wieder sagen. Ich schlag das auf und ich bin in der Natur.

00:45:02: Ja, man taucht sofort ein. Das ist wirklich dieses, man ist in der Natur. Ja, das ist echt cool. Wenn

00:45:09: wir ja über Landlust sprechen und jetzt haben wir es schon kurz angedeutet, ich muss nicht auf dem

00:45:13: Land wohnen, ich kann auch in der Stadt wohnen und trotzdem muss das Magazin genießen. Aber wenn wir

00:45:18: das nochmal, vielleicht kann man doch gar nicht definieren, aber was bedeutet genau das Land in

00:45:22: der Landlust? Weil es ist ja auch nicht so, dass alle dann auf dem Land wohnen und was heißt denn

00:45:26: überhaupt Land? Heißt das, ich muss eine Landwirtschaft haben, ich muss einen Bauern aufhaben

00:45:29: oder es sind es auch meine Eltern, die ihren Garten in einer kleinen Stadt haben, wo dann hinten

00:45:35: ein kleines Bechtlein läuft, aber trotzdem ist die Stadt da mit knapp über 70.000 Einwohnern, die

00:45:41: aber gefühlt, wenn ich immer dort zu Besuch bin und den Garten meiner Eltern genieße, aber

00:45:45: in der Innenstadt sehe, diese Stadt ist eigentlich tot. Ist das auch schon Land dann für euch?

00:45:51: Absolut, das ist natürlich schon Land und am Ende sind das alles, alles was nicht wirklich in diesen

00:45:57: Mega-Großstätten lebt, ja, sondern was das Gefühl hat, ich habe ein Stück Garten da draußen,

00:46:02: wir arbeiten ja in der Landlust zum Beispiel auch mit dem, was wirklich in Gärten wächst,

00:46:06: also mit Blumen, die in Gärten wachsen, mit Gemüse, das gerade eben auch im Garten wachsen

00:46:12: würde, dann kochen wir. Also es ist wirklich so dieses, alle die, die, ich habe so ein bisschen

00:46:18: mitgegeben, so wie wir aufgewachsen sind am Ende, ja, also in den Einfamilienhaus gegen den oder in

00:46:25: den Mehrfamilienhaus gegen den, aber mit Wald drum herum, wo irgendwie, wo der Bus einmal in der

00:46:31: Stunde fuhr, ja, aber natürlich auch durchaus heute alle 20 Minuten fährt, aber das ist eben

00:46:38: diese städtische, die Gemeinden, die Gemeinde heißen, die noch vielleicht ein Dorf hinten haben,

00:46:43: das ist alles unsere Leserschaft, aber natürlich auch sage ich mal Münster ist jetzt auch eine

00:46:49: Studentenstadt und in Münster haben wir mit unserer größte Leserschaft, Münster ist sehr

00:46:53: grün, Münster ist sehr, ja, kleinstädtisch, mittelstädtisch groß und das ist das Lebensgefühl,

00:47:00: das Land bedeutet. Ja, finde ich, finde ich spannend, weil ich bin ja jetzt tatsächlich so ein, ich

00:47:06: kenne dieses Landgefühl, ich wohne in der Stadt, also ich wohne auch gerne in der Stadt, also wenn

00:47:09: ich mit Marc draußen, so wie eben sitze und an uns fahren die Autos vorbei, trotzdem erst mit

00:47:13: Pizza, genieße ich das, weil das für mich einfach Leben ist. Ich genieße es aber auch draußen in

00:47:18: der Natur zu sein, also ich, am liebsten würde ich beides haben wollen, gut, der Mensch ist

00:47:22: wahrscheinlich oft so, dass er immer alles haben will, von dem her ist das für mich auch echt

00:47:26: schwer, mich dafür die eine Seite der Seite zu entscheiden, aber manchmal kann man sich auch

00:47:30: gar nicht entscheiden, das gehört ja auch dazu, zur Wahrheit, dass viele einfach in den Schäden

00:47:34: wohnen müssen eventuell, weil dort halt dann vielleicht die Infrastruktur da ist, um ihren Job

00:47:39: nachzugehen, auch wenn viele vielleicht auf dem Land leben wollen, das würde ja gar nicht gehen,

00:47:44: dass alle plötzlich auf dem Land ihr eigen, ihr Einfamilienhaus hat, das funktioniert ja auch

00:47:48: nicht leider. Ja und das ist ja auch nicht nur alles schön auf dem Land, ja es hat ja mal alles

00:47:53: Licht und Schatten sein, also insofern, ich finde man muss sich auch nicht entscheiden jetzt als

00:47:57: Landlustleserin, sondern ich glaube, das sagen wir auch ganz häufig, wir möchten auch gar nicht

00:48:02: entscheiden für unsere Leserin, sondern am Ende möchten wir der Leserin so viele Informationen

00:48:06: geben, so viel Landgefühl oder Küchengefühl oder Naturgefühl oder ja Reisegefühl oder auch was

00:48:14: man eben in der Landlust alles findet, dass sie dann selber entscheiden kann, was sie machen möchte,

00:48:17: wie sie leben möchte, da würden wir immer sagen, wir sind, wir berichten, aber entscheiden darf

00:48:23: die Leserin oder der Leser. Das ist wirklich gut, dass der Leser muss entscheiden, ja genau. Wir haben

00:48:29: schon so ein bisschen über Entschleunigung gesprochen. Hast du das Gefühl, dass ja insbesondere

00:48:34: in den letzten Jahren mit, sage ich mal, mit zunehmender Hektar gem Alltag, gerade das Thema

00:48:38: Natur auch wieder eine größere Bedeutung in der Gesellschaft spielt, also dieser Drang zum

00:48:44: Grünen hin, ja, das, was du ja vorhin schon gesagt hast, tut uns generell ja gut, aber es gibt hier

00:48:50: viele Leute, die es ja umwug finden, an der Stadt zu leben, aber grundsätzlich, das ist ja auch

00:48:54: total in Ordnung, wie gesagt, ich bin hier nicht objektiv, möchte ich noch mal sagen, ja, ich

00:48:57: bin halt einfach zu sehr ländlich geprägt, aber würdest du sagen, dass dieser ganze Natur Drang,

00:49:03: dass, dass der Zugenommen hat über die letzten Jahre? Also vielleicht auch gerade, sag mal so,

00:49:08: wir wollen nicht zu viel über diese schlimme Zeiten der Pandemie sprechen, aber da haben

00:49:12: ja gerade Einrichtungszeitschriften, Gartenzeitschriften ja einen absoluten Boom nochmal erfahren,

00:49:17: ja, weil die Leute sich es in ihre Umgebung schön machen wollten und auch gerade im Garten,

00:49:21: ja, weil sie konnten nötig so großartig hier in den Restaurants, also wurden Grills gekauft,

00:49:25: bis zum Umfallen der Garten wurde schön hergerichtet, dass man wenigstens sich sein kleines

00:49:29: Grünes Island irgendwie schaffen würde. Also wie siehst du das? Ist das ein gleichbleibender

00:49:34: Trend oder ist Natur vielleicht gerade so ein bisschen, bisschen auch wieder mehr trendy und in

00:49:38: den Bewusstsein der Menschen? Ich glaube, es ist ein Dauertrend, weil es einfach schon immer den

00:49:45: Menschen gut getan hat. Das gibt ja schon wirklich älteste Quellen, ja, dass Natur wichtig ist,

00:49:50: schon die griechischen Philosophen haben das beschrieben. Und was du glaube ich beobachtest,

00:49:55: ist natürlich die Thematik, dass viel unseres Lebens ja einfach Technik geprägt ist und

00:50:02: dadurch auch Technik getrieben. Die Beschleunigung, die wir empfinden, ist Technik getrieben und die

00:50:07: eine Bewegung bewirkt ein Meer von der anderen Bewegung. Das heißt, je mehr ich Beschleunigung

00:50:13: empfinde, habe ich auch das Bedürfnis nach Entschleunigung. Und in dem Zusammenhang spielt

00:50:19: Natur eine riesige Rolle, eine wichtige Rolle, weil wir alle merken einen Waldspaziergang und

00:50:25: da braucht man keine, das braucht man nicht irgendwie wissenschaftlich nachweisen. Jeder hat

00:50:30: das mal erlebt, dass man, wenn man im Wald spazieren geht, natürlich sich alles um einen

00:50:35: beruhigt, in einem selbst beruhigt. Und in dem Zusammenhang würde ich sagen, ja, ganz klar,

00:50:41: Natur ist immer schon wichtig gewesen, wird zunehmend wichtiger in dem Maße, in dem wir auf der

00:50:49: anderen Seite den Druck spüren, die Beschleunigung spüren, die Geschwindigkeit spüren, dass immer

00:50:55: schneller werden, da auch optisch gesehen. Also ich meine, wenn man sich einfach anguckt, wir alle

00:51:00: leben inzwischen mit Handys, ich werde davon morgens geweckt, man guckt da drauf, die Sequenzen,

00:51:06: genau, die Sequenzen, in denen ein Videosnippets gezeigt werden, werden immer schneller. Unsere

00:51:13: Aufmerksamkeitsspanne ist in den letzten 20 Jahren von 12 auf 8 Sekunden gesunken. Das sagt was,

00:51:18: wir brauchen Ruhe. Und das ist ja auch immer mein ganz großer Appell, und da sind wir am Ende auch

00:51:24: natürlich bei Papier, bei dem Thema Fokus. Wir können uns alle immer schwerer fokussieren,

00:51:29: konzentrieren, und Papier, Lesen auf Papier, fokussiert, entschleunigt, ermöglicht uns, ja,

00:51:37: Konzentration. Das ist eigentlich ganz schön jetzt nicht, ist unser Thema nicht unbedingt

00:51:40: Achtsamkeit, aber es gehört ja irgendwie, wenn wir von Landlos sprechen und gehört irgendwie dazu.

00:51:45: Über unser Podcastsprecher, über... Ja, genau. Aber generell, also jetzt bleiben wir bei dem

00:51:53: Waldspazier, also wie lange ich eigentlich brauche, bis ich den Wald so wahrnehme, wie er ist,

00:51:58: und nicht tausend Gedanken im Kopf war, aber also wirklich auf das auch konzentrieren, was ich

00:52:02: wahrnehme, da meine ich nicht perefähiges Fugelgezwitscher oder sonst irgendwas, sondern

00:52:06: wirklich den Moment so wahrzunehmen. Also ich merke das ja immer vom Tag noch. Wie viele

00:52:13: Gedanken einen durch den Kopf hemmern, habe ich das, muss ich das, wie ist da, was mit da. Bis ich

00:52:17: dann wirklich bewusst sage, es läuft ein kleines Männchen durch meinen Schädel durch, der die

00:52:22: Gedanken einfach zur Seite schiebt und ehrlich mal das wahrnimmt, was er gerade erlebt. Also ich

00:52:25: finde, das ist schon ein Thema. Uns ist fällt immer schwerer auch diesen Moment dann auch so zu

00:52:30: erleben, wie er ist. Also mir geht es jedenfalls so. Ich brauche bestimmt 20 Minuten, wenn ich

00:52:34: abends mit dem Hund eine große Runde gehe, bis ich dann wirklich mir auf das konzentriere, was

00:52:38: bei mir, was im Wald passiert, um diese ganze Schönheit wahrzunehmen, durch ein Buchenwald,

00:52:42: habe ich das ja ganz bewusst. Ja, also vom Frühjahr, wo alles kahl war, jeden Abend, wie viel Grüner die

00:52:50: Buchenwälder geworden sind in Brandenburg und so weiter und so fort, ist schon, ist schon ein Thema

00:52:55: finde ich total. Und wenn dann natürlich so ein Produkt so unterstützt, weil ich finde so wichtig.

00:52:59: Alles, was du vorhin aufgezählt hast an Digitalmedien sind, passiv konsumierte Medien. Ich

00:53:04: lasse mich halt berieseln. Da nehme ich was in die Hand, wenn ich vielleicht einen schönen Text

00:53:09: habe, entstehen zusätzlich zu den Bildern, die ich schon liefert, noch eigene Bilder im Kopf

00:53:12: wäre und das finde ich halt so wertvoll an so einem Printprodukt. Ja, und es macht ja auch was,

00:53:16: ob du etwas in die Hand nimmst oder Papier in der Hand hast. Also es ist auch wirklich ja erwiesen,

00:53:22: dass in dem Moment, wenn du einen Text auf einer Papierseite liest, hast du gleichzeitig auch

00:53:28: eine Verordnung des, wo habe ich was gelesen? Das macht uns oder versetzt uns in die Lage,

00:53:34: es uns auch besser zu merken. Man weiß nicht genau warum, aber es ist so. Wir haben auch im

00:53:39: Vorgespräch schon einmal drüber gesprochen. Das ist zum Beispiel der Grund, warum die Schweden

00:53:42: gerade wieder die Schulbücher in die Klassenzimmer zurückkohlen, weil sie festgestellt haben,

00:53:46: die Kinder können sich nichts mehr merken, die müssen lesen. Also auch ihr, die uns jetzt hier

00:53:50: draußen zuhört, gebt euren Kindern Bücher, gebt ihnen Zeitschriften und nehmt sie wieder

00:53:55: selber in die Hand. Wir müssen wieder lesen lernen und zwar lesen auf Papier, Konzentration auf

00:53:59: Texte. Das ist ganz wichtig, sonst verstehen wir die Welt nicht mehr. Ja, absolut. Nee, das ist

00:54:04: ein ganz wichtiger Punkt. Für mich wäre aber auch wichtig, weil wir das auch so in der Gesellschaft

00:54:09: wieder hören, Stadt oder Land, ach die Dörfler und die Dörfler sagen, ach die Städter. Ich finde,

00:54:16: das reicht ja schon für uns. Der Stadtleben ist ja nicht per se ein schlechtes Leben. Und wir

00:54:22: haben ja auch grüne Gegenden bei uns, oder wenn man an der Isar ist oder so in der Natur hat. Ich

00:54:26: finde, so diese Stadtplanung, die wir aus den letzten Jahren kennen, ob das so in die richtige

00:54:33: Richtung geht, frag ich mich manchmal. Ob das nicht schon ausreicht, wenn wir als Städter

00:54:38: unseres Stadtmaß ein bisschen entsiegeln wieder und aus großen Parkplätzen vielleicht mal, es gibt

00:54:43: ja auch totale Vorreiter, Vorreiter-Städte, z.B. oder die dann auch per Mülleinscheid. Genau,

00:54:50: die sagen, wir wollen diesen Parkplatz nicht mehr, sondern wir machen daraus jetzt eine

00:54:53: Entsiegelung und einen schönen grünen Fläche für alle. Und ich kann mir nicht vorstellen,

00:54:57: dass jemand in der Stadt genau dagegen stimmen würde unbedingt. Ich glaube, das ist ganz

00:55:01: schön verrückt, dass wir da alle so ein bisschen schizophrien auch sind. Also frag mal einen Städter,

00:55:05: dass wenn du diskutierst, dass du vielleicht Parkplätze wegnehmen möchtest. Das verstehe ich

00:55:16: auch. Aber das nervt der Unstädter auch und ich nervte auch, wenn ich in der Stadt bin. Und du

00:55:21: kommst dann irgendwie von Hamburg abends dann über drei Stunden da an und musst eine drei,

00:55:25: vier Stunden Parkplatz suchen in der einigermaßen Umgebung. Da bin ich schon durch, da will ich

00:55:30: dann wieder nach Hause fahren und das war es für mich. Ja, ganz interessant, weil ich diskutiere

00:55:35: das auch häufig mit meiner Familie, die hier auf dem Land lebt. Mein Bruder und seine, meine

00:55:40: Nichtendeben noch in dem Dorf, wo ich auch herkomme und die sagen immer, wir können nicht ohne,

00:55:45: wir können nicht ohne Auto, weil bei uns fährt der Bus einmal in der Stunde. Und insofern ist es

00:55:50: natürlich auch immer so ein bisschen, kann das leicht sagen, ich kann mir ein Auto mieten. Ich

00:55:55: habe diese Autoshare Apps und das geht ganz einfach, wenn ich hier in Hamburg bin. Und ich

00:56:01: glaube, da muss man einfach am Ende, es sind unterschiedliche Lebenswelten und trotzdem ist

00:56:05: nicht das eine gut und das andere schlecht, sondern es kann einfach beides nebeneinander sein und ich

00:56:09: genieße beides übrigens. Also ich finde das toll, in beiden zu leben. Ja, du mir auch. Ja,

00:56:15: wer war. Ich finde, man kann einfach vielleicht ein bisschen Land in die Stadt holen und noch ein

00:56:19: bisschen Stadt in die Land, weil die Nachteile auf dem Land werden ja auch immer wieder zitiert,

00:56:23: schlechte Anbindung, an medizinische Versorgung ist schlecht, vielleicht im Alter, der Weg zur

00:56:28: Arbeit, keine Ahnung, dann Kinder betreuen und und und, so die Nachteile, die über Stadt gesprochen

00:56:32: werden. Vielleicht kriegt man es ja irgendwann mal hin, dass sowohl das Landleben irgendwie schön

00:56:37: ist, auch für die, die in der Stadt sind, vielleicht wieder attraktiver zu machen und auch

00:56:41: das Stadtleben irgendwie attraktiver zu machen, aber das ist ja kein Stadtplanungspodcast Magna.

00:56:46: Wir werden jetzt hier gerade ganz gesellschaftspolitisch engagieren. Also wir sind bei Landlust

00:56:52: übrigens unpolitisch. Also ich weiß, ich weiß, ich höre schon auf, ich höre schon auf, ich höre

00:56:57: schon auf. Sind ja persönliche Abschluss. Was war in der Zeit, seitdem du die Chefredaktion

00:57:05: der Landlust führen darf, was war deine persönliche Highlight-Ausgabe? Gibt es da überhaupt eine

00:57:09: oder sagst du, jede Ausgabe ist ein Highlight? Weil steckt ja immer viel Arbeit drin und viel

00:57:14: Liebe zum Detail. In der Tat, ich habe keine Highlight-Ausgabe, es gibt so Geschichten,

00:57:20: die dann hängen bleiben, also so Momente, wo du sagst, das erste Titelbild, wir machen jetzt die

00:57:27: Jubiläums-Ausgabe, die ist gerade wunderschön, also die ist so ein Herbstrausch, ganz, ganz toll.

00:57:33: Ich liebe es ja selber, Hefte zu erfinden oder neu zu konzipieren und als wir zum Beispiel die

00:57:41: Landlust-Editionen entwickelt haben, unser Heft, das jetzt irgendwie ganz besonders Hochwertiges

00:57:48: und so in Bildern schwelgt, das hat total viel Freude gemacht. Ich liebe es aber auch so, wir haben

00:57:55: ja auch sehr viele Sonderhefte, weil wir ja auch versuchen, so Spezialinteressen zu bedienen. Also

00:58:02: ich weiß zum Beispiel, für mich ist es immer wieder ein Highlight, das Weihnachts-Sonderheft zu

00:58:06: machen, weil ich das auch so besonders finde, dass wir mit so einfachen Dingen basteln und es braucht

00:58:13: so wenig, um dann irgendwie viele Ideen zusammenzubinden und einfach ganz viel Weihnachtsstimmung

00:58:19: zu machen, das ist so toll. Also wenn man dann so ein Heft in die Hand nimmt, vielleicht ist das so

00:58:24: ein bisschen das Highlight jedes Mal, wenn so ein Heft neu auf meinem Tisch liegt, wir kriegen

00:58:30: die einfach so ein bisschen, bevor alle anderen sie haben, das ist ein sehr besonderer Moment und

00:58:34: dann habe ich auch immer ein bisschen Bauchkribbeln, weil ich dann die Seite aufschlage und denke,

00:58:37: ist es so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe, ist nicht jedes Mal so, manchmal ist man

00:58:42: wirklich total überwältigt und denkt, ist ja viel besser noch als ich dachte, manchmal auch nicht,

00:58:46: aber es gibt dann auch so diese Situation, wo du sagst, mega, das ist genau so, wie wir das

00:58:55: vorgestellt haben und dann wird das dann von den Leserinnen und Lesern nicht so angenommen,

00:59:00: gibst du es auch? Klar, es gibt immer mal wieder so Hefte, wo du so denkst, das war so ein tolles

00:59:04: Heft und das kann ich gar nicht verstehen, dass es nicht noch viel besser verkauft hat. Ich glaube,

00:59:10: wenn einer von uns wüsste, woran es dann am Ende gelegen hat, dann hätten wir alle schon irgendwie

00:59:15: einen kleinen Goldesel zu Hause, aber das ist halt einfach so und am Ende ist es immer wieder

00:59:20: das Ringen um, was treibt uns gerade, was ist das, was uns gerade fasziniert und wie dringen wir am

00:59:26: Kiosk in den drei Sekunden zur Käuferin durch? Die Abonnentin liebt uns sowieso, aber ja, die

00:59:32: drei Sekunden am Kiosk. Aber jetzt mal Hand aufs Herz in den Jahren. Mal losgelöst von der Technik,

00:59:37: wie ihr das Heft macht, wenn du dir die Rubriken anguckst. Was sind die, die du auch mit nach Hause

00:59:42: nimmst und sagst, mit einem Töchtern bastel ich heute mal, wie ihr es jetzt im Heft habt, eine

00:59:47: Mosaik-Steinplatte, weil du sagst, ich bin der Bastler oder ist es das Kochen oder so, kochen ist

00:59:53: toll im Heft, tolle Rezepte, aber ich koche eigentlich nicht. Ich bin die Bäckerin, ich backe,

00:59:57: es gibt eine ganz tolle Schokotorte, Schokorangen-Torte, die wir machen und die wir im Heft hatten.

01:00:02: Ist super. Wir haben ein ganz tolles Waffelbucklet gehabt mit salzigen und süßen Waffeln. Das liebe

01:00:08: ich, das ist Mainz. Ich liebe auch unsere Rezepte, die gebe ich aber mal im Mann, der kann deutlich

01:00:13: besser kochen als ich. Ja, das ist super. Und ich lese wirklich gerne die Landlust. Also,

01:00:19: ihr habt es ja gerade gemerkt, also ich finde diese Geschichten von Menschen einfach ganz toll.

01:00:24: Aber es gibt bestimmt noch Sachen, die du liest, die außerhalb des Landlos Kosmos stattfinden. Wenn

01:00:31: du da in dich gehst, was wäre das? Bücher, andere Zeitschriften? Zeitschriften, da muss ich sagen,

01:00:38: da habe ich ja so eine Deformation professionell. Das ist einfach, ich kann die nicht lesen und

01:00:44: genießen. Wobei, stimmt auch manchmal nicht, also Flow lese ich zum Beispiel manchmal wirklich

01:00:49: voller Genuss. Es gibt so die ein oder andere, da bin ich ja manchmal auch ganz leserin. Ne,

01:00:53: aber ich lese, wenn ich lese ganz viele Bücher, ich höre viele Podcasts, ich mag Stille,

01:00:58: ehrlich gesagt, ich weiß sehr, sehr gerne, mein Leben ist viel reden und ich finde es ganz toll,

01:01:04: einfach still zu sein. Und man macht dann einfach manchmal so Sachen, dass ich irgendwelche Dinge

01:01:10: ausmalen oder so von mich hinkritzt, solche Sachen mache. Und ich höre, wie gesagt, sehr,

01:01:15: sehr gerne. Ich bin eine Hörerin und lese gerne Bücher. Schön, Marc, lese du auch Bücher eigentlich?

01:01:20: Was lest du denn gerade, Marc, für ein Buch? Also ich muss jetzt mal die Frage beantworten,

01:01:25: ob ich Bücher lese und dann darfst du mich erst fragen, wenn ich sage, ich lese gar keine Bücher.

01:01:28: Dann ist jetzt die zweite Frage mitbeantwortet. Ja, ich lese tatsächlich zu wenig Bücher,

01:01:33: weil die Zeit, ich finde die Zeit einfach nicht. Ja, das ist ja ein Thema. Kinder und zwischen München

01:01:39: und Brandenburg Pendeln, da bleibt einfach definitiv zu wenig Zeit für solche Sachen. Aber ich

01:01:45: lese schon gerne Bücher, aber zu wenig. Stichwort Zeitnehmen, Sinja. Du bist ja jetzt auch mit

01:01:52: der Flow, da geht es um Achtamkeit. Jetzt haben wir über Entschleunigung gesprochen,

01:01:56: über Entschleunigung durch die Natur, auch durch euer Magazin. Wenn du uns ein Tipp geben könntest,

01:02:01: so am Tag mal zehn Minuten zu entschleunigen, jetzt mal losgelöst von dem Magazin, dass jetzt

01:02:07: sicherlich alle, die uns hören, kaufen werden und lesen werden. Was wäre so ein Tipp von dir zu

01:02:12: sagen, das wäre was, wo man wirklich mal kurz zehn Minuten entschleunigen. Zehn Minuten. Ja,

01:02:19: das war jetzt mal so eine Hausnummer, die ich einfach mal so rausgehauen habe. Ja, genau, zehn

01:02:25: Minuten kriegt man immer irgendwie rein. Ich habe es gerade schon gesagt, ich bin ein ganz große

01:02:29: Freundin von Stille, von sich selber zu hören. Ich würde immer sagen meditieren. Meditieren. Ja,

01:02:40: ich glaube, dass es sehr sinnvoll ist, in diesen lauten Zeiten das nach innen hören zu lernen

01:02:46: und Meditation und das. Also ich meine, viele haben mir dann Vorurteile nach dem Medizen,

01:02:51: muss ich mir in irgendeinem komischen Sitz setzen und irgendwelche seltsamen Klänge hören. Ja,

01:02:54: was ist denn dann für dich das Meditieren? Also wenn ich, ich wüsste jetzt auch nicht,

01:02:58: was ich machen soll. Soll ich mich jetzt irgendwo auf mein, irgendwo hinsetzen? Geleitete Meditationen.

01:03:02: Du kriegst überall geleitete Meditationen. Ja, das will ich das, will ich eine geleitete

01:03:06: Meditation? Artenübung. Ja, da bin ich ja nicht still mit mir. Aber ich bin inzwischen auch ein

01:03:13: großer Fan von einfach, ist auch ganz interessant, sich mal hinzusetzen und stehe dir in den Wecker.

01:03:18: Zehn Minuten wäre schon ganz schön sportlich. Also versuch mal erstmal fünf Minuten, weil das

01:03:22: wird man kaum aushalten. Die Zeit wird sehr lang und dann hör mal gar, hör mal zu und dann versuch

01:03:28: mal zu hören, was du hörst, zu fühlen, was du fühlst. Es ist schon ganz interessant, wenn man den

01:03:32: Menschen sagt, spiel mal in dich hinein, kannst du spülen, wie du sitzt? Oder lauf mal, wenn du

01:03:40: so lange nicht sitzen kannst. Und dich mal auf dich zu konzentrieren? Geh mal barfuß durch deine

01:03:43: Wohnung. Das ist übrigens ja auch Kindheit der Erinnerung. Barfuß durch das Gras zu laufen,

01:03:48: durch ein feuchtes Gras, das macht ja auch kein Mensch mit. Genau. Und jetzt immer bei der Natur.

01:03:52: Schau mal, wenn du dich wirklich entspannen willst und wenn du in der Natur draußen bist,

01:03:56: dann geh doch jetzt, es ist Sommer, barfuß und einmal schön durchs Gras gehen. Und auch wenn es

01:04:01: nicht Sommer ist, sondern Herbst ist vielleicht schon und auch im Winter übrigens ganz interessant,

01:04:06: mal mit barfuß durch die Kälte zu gehen. Also dieses kälte Wärme erfahren, spüren. Ich

01:04:11: glaube, das ist echt eine total tolle Entspannung. Und ansonsten finde ich auch ganz wunderbar auf

01:04:17: Spotify Beats to Think. Das ist so eine Musik in ganz spezieller Pulsfrequenz, die wahnsinnig

01:04:25: entspannt ist. Echt? Hast du gar keinen Sporty-Freunde? Doch. Habe ich tatsächlich. Bei mir ist es ganz

01:04:34: oft so, wenn ich bei mir auf der Dachterrasse, auf der kleinen, ganz kleinen Dachterrasse sitze,

01:04:39: wir haben so ein Turm und da sind Turmfragen. Da habe ich mich schon mal dabei erwischt,

01:04:44: wie ich da bestimmt eine Viertelstunde beim Flug der Turmfagen zu schaue. Und die machen

01:04:50: auch so schöne Geräusche und dann fliegen die hin und her und üben da ihre. Alles klar, Marc,

01:04:54: ich sehe schon. Ne, toll. Marmelade einkochen wäre übrigens auch noch so was. Ja, das ist

01:05:00: echt. Mit den Kindern? Ja, finde ich super. Mit den Kindern ist nichts entschleunigend,

01:05:03: glaube ich. Marmelade einkochen. Es geht fast nicht in dem Alter. Kommt auf das Alter einfach.

01:05:06: Ja, genau. Ja, cool. Probier ich aus. Nein, ich muss sagen, als wir mit Jessica übers Kochen

01:05:16: gesprochen haben, hast du ja auch das Rezept vom Cover, ja, eins zu eins nachgekochen. Das stimmt.

01:05:21: Also, nee, nee. Ja, du hast vorhin gesagt, dass du gerne kochst, ne? Ja, ich bin tatsächlich auch,

01:05:27: ich backe tatsächlich auch lieber. Vielleicht liegt es daran, dass man sich beim Backen

01:05:30: einfach genauer an das halten muss, was vorgegeben ist, weil dann geht dein Kuchen nicht vernünftig

01:05:34: auf und so. Sag mir, was ich tun soll. Das finde ich auch ganz wunderbar, dass man mir keine

01:05:38: Flexibilität lässt, ja. Genau, dann muss ich nicht groß nachdenken, machen, machen, machen. Deswegen backe

01:05:42: ich lieber und für mich ist Kochen eher nachher raus. Du hast mir noch keinen Kuchen gebacken,

01:05:45: bist du sicher? Ja, schon. Er backe jetzt ein Brot. Ich habe eben ein Brotbackeft mitgebracht. Dann haben wir

01:05:50: hier gleich wieder was für unsere Digitalkandelle. Dann bist du gleich noch Sauerteig und dann fängst du

01:05:54: noch an so ein Sauerteig zu füttern, ja. Oh, anzusetzen erst mal. Das ist nix für ihn. Das ist zu

01:06:02: komplex. Ich probiere es aus. Ja. Ich probiere es aus. Also, ich fand es toll. Ich fand es mega,

01:06:08: Senior. Also, ich fand es total spannend. Ich fand es spannend, mehr übers Heft zu erfahren. Und über

01:06:13: die Personen. Ja, also wirklich, wirklich toll und ich glaube, das kam mal wieder echt gut rüber,

01:06:17: was da für Menschen am Werk sind, die ein Magazin machen. Ich glaube, das haben wir

01:06:21: ganz gut transportieren können. Vor allen Dingen du, Senior, dafür danke schön, dass du da gewesen

01:06:25: bist. Vielen Dank, dass ich da sein durfte. Komm, mach ich schon noch was sagen. Es gibt keine

01:06:29: Spitze. Ich wollte mir sagen, ich soll ein bisschen netter sein. Ja, sag ich nicht. Das ist nicht

01:06:34: notwendig. Ich habe ein Privatcoach, ich kann alles auch vorbei. Ich glaube, was ich gerade an

01:06:40: den Tisch fests. Ja, ihr wollt mich festhalten, weil irgendwas kommt. Ist das der Moment, wo ich

01:06:45: unauffällig gehen soll? Nein, ich habe jetzt auch Druck. Also, Senior, auch von mir noch mal vielen,

01:06:50: vielen, vielen lieben Dank. Weil es gibt ja ganz viele Menschen, die kommt in deinem tollen

01:06:53: Vortrag damals nicht lauschen. Ja, und jetzt verstehen sie noch viel, viel mehr, was die Landlust

01:06:58: ausmacht und jeder, der vielleicht früher am Regal, am Zeitschriftregal vorbei ist und der

01:07:03: Landlust noch nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt hat, der sollte zumindest mal zur

01:07:07: Jubiläumsausgabe gucken. Senior. Und sich unbedingt. Mag ich so noch sagen, wann wir die am

01:07:13: Kiosk sehen dürfen? So, jetzt haste mich die Jubiläumsausgabe kommt, wenn ich das richtig

01:07:19: erinnere, am 15.10.August. Moment mal, das müsste doch hier drin stehen, oder? Ja, das kennen Sie ja heftig.

01:07:31: Perfekt, das heißt, wenn ihr uns hört, dann könnt ihr schon an das Regal gehen. Ja, es ist süß.

01:07:41: Wir können den Leuten nur sagen, geht ans Regal, guckt euch die Landlust an, verliebt euch in die Landlust.

01:07:52: Auch für die in der Stadt wohnt. Es lohnt sich wirklich. Gerade wenn ihr in der Stadt wohnt, aber

01:07:57: nicht die Lebensraum auf dem Land weg, wenn ihr dann alle aufs Land kommt. Nein, da müsste ich keine Sorgen machen, aber auch nochmal dieses Schaut mal auf die Natur.

01:08:04: Ja, das ist auf jeden Fall, und Natur lohnt sich immer. Vielen Dank, dass ich hier sein durfte, das hat mir viel Spaß gemacht.

01:08:13: Ja, uns auch, auf Vertrauen. Okay, Mag siehst du, war doch alles gar nicht schlimm, jetzt haben wir uns verabschiedet, jetzt nehme ich dich an die Hand.

01:08:20: Du musst dir keine Sorgen machen, keine Angst haben. Ich bringe dich jetzt hier aus diesem Großstadtschungel raus, setze dich in den Flugzeug und bist in ein paar Stunden wieder draußen auf dem Land.

01:08:30: Okay, und ihr da draußen, denkt immer dran.

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